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Sport: Viel geändert, wenig erreicht

Union verlängert beim 0:0 gegen Duisburg die sieglose Serie

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Iwan Tischanski hat eiserne Prinzipien. „Wenn kein Erfolg da ist, muss man etwas ändern“, hat er mal gesagt. Beim von ihm trainierten Fußball-Zweitligisten 1. FC Union läuft es derzeit wahrlich nicht: seit fünf Spielen wartet er auf einen Sieg. Tischanski reagierte. Er änderte und änderte und ... Am Ende bot er beim Punktspiel gegen den MSV Duisburg im Vergleich zum vorherigen Spiel in Karlsruhe (2:3) ein halbes Dutzend neuer Spieler in der Anfangself auf: von B wie Backhaus bis W wie Wulnikowski. Tischanskis Mut brachte spärlichen Lohn. Vor 6741 Zuschauern sprang für Union gegen den Tabellennachbarn nur ein 0:0 heraus – Spiel Nummer sechs ohne Sieg. Die „kleine Krise“, so Präsident Heiner Bertram vor der Partie, zeigt zunehmende Tendenz.

„Wir haben auf jeden Fall sehr engagiert gespielt und ja auch zwei, drei gute Chancen gehabt“, sagte Robert Wulnikowski, der gestern anstelle von Sven Beuckert das Tor hütete. Und seine eigene Leistung? Wulnikowski: „Ach, das ist doch egal, Hauptsache die Null steht.“

Union kämpfte um jeden Ball, nicht immer erfolgreich, aber wenigstens mit jener Leidenschaft, die Tischanski vorab angemahnt hatte. Wie ein in Strafraumnähe zu Boden gegangener Baumgart dem weiterrollenden Ball förmlich hinterher krabbelte, ihn im Liegen noch aufs Tor schoss, aber an Schlussmann Langerbein scheiterte (60. Minute), das war fast sinnbildlich für den Geist, der diese Union-Elf beseelte.

Dennoch: Auch die Verunsicherung blieb unübersehbar. Wulnikowski im Tor hielt tadellos, bravourös rettete er – nur kurz nach Baumgarts Bodenübung – mit einem Reflex gegen Duisburgs Torjäger Ebbers. Molata ordnete die Abwehr, auch Kapitän Menze, zuletzt viel kritisiert, machte im zentralen Mittelfeld keine schlechte Figur. Duisburg indes ließ sich von der Wucht Unions nicht beeindrucken, hielt mit denselben Mitteln dagegen und das Geschehen damit offen.

Ästheten kamen in den 90 Minuten sicher nicht auf ihre Kosten, aber die Fans auf den Rängen bewiesen Gespür: Ihre „Eisern Union"-Rufe schallten ein paar Phon lauter und fordernder als zuletzt durch die Regenwand an der Alten Försterei. Nur ein Gesetz des Fußballs konnten auch diese Fans nicht brechen: Ins Tor brüllen lässt sich der Ball halt nicht.

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