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Sport: Viel sagend nichts sagend

über Beckenbauers Taktik bei der Trainersuche In Zeiten wie diesen, in denen jeden Tag ein neuer Kandidat durchs mediale Dorf gehetzt wird, ist man schon froh, wenn ein Name gar nicht erst auf der Liste möglicher Bundestrainer auftaucht. Frank Pagelsdorf also wird nicht Nachfolger von Rudi Völler.

über Beckenbauers Taktik bei der Trainersuche In Zeiten wie diesen, in denen jeden Tag ein neuer Kandidat durchs mediale Dorf gehetzt wird, ist man schon froh, wenn ein Name gar nicht erst auf der Liste möglicher Bundestrainer auftaucht. Frank Pagelsdorf also wird nicht Nachfolger von Rudi Völler. Er hat gerade einen Vertrag in Dubai unterschrieben. Wer aber künftig die Fußball-Nationalmannschaft trainiert, ist auch an Tag 25 n. V. (nach Völler) unklar. Und wenn die Trainerfindungskommission weiterhin nach dem Ausschlussverfahren vorgeht, wird die Entscheidung wohl noch ein bisschen auf sich warten lassen.

Die TFK schweigt inzwischen eisern. Sogar Franz Beckenbauer, der nun Winfried Schäfer zum Kandidaten ernannt hat, sagt nichts. Von seinem scheinbar sinnfreiem Heute-so-morgen-so-Gerede sollte man sich jedenfalls nicht irritieren lassen. Wenn Beckenbauer nicht immer schon genau gewusst hätte, was er will, hätte er es im deutschen Sport niemals so weit gebracht. Man kann Kandidaten auch dadurch verhindern, dass man sie zum falschen Zeitpunkt ins Rennen schickt. Oder anders ausgedrückt: Damit sich ein Kandidat diskreditieren kann, muss er erst einmal Kandidat sein.

Bei Lothar Matthäus hat es nicht lange gedauert, bis er sich aus dem Rennen gequatscht hatte. Im Fall Schäfer scheint die Taktik ebenfalls aufzugehen: Kaum zum Bundestraineranwärter ernannt, meldet er sich mit billigen Weisheiten zu Wort („Man muss wieder Begeisterung und Optimismus reinbringen“), wo er besser geschwiegen hätte. Im deutschen Fußball gibt es nur einen, der immer reden darf. Das ist Franz Beckenbauer.

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