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Mario Götze (l.) behauptet in dieser Szene gut den Ball und verblüfft damit augenscheinlich auch seine Gegenspieler Manuel Iturra und Weligton.

© dpa

Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League: Borussia Dortmund spielt 0:0 in Malaga

Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League spielt Borussia Dortmund beim FC Malaga unentschieden. Der BVB hat zwar alle Chancen auf das Weiterkommen, wirklich glücklich sind die Spieler mit dem 0:0 aber nicht.

Die heimischen Fans waren gnadenlos optimistisch: „Vamos Malaga! Destina Wembley“, war auf dem Transparent zu lesen, mit dem sich die Fans in blau und weiß vor dem Stadiontor in Stellung gebracht hatten. „Auf geht’s Malaga, Richtung Wembley“, das wäre tatsächlich Gold wert für den Klub aus der andalusischen Metropole, der nach dem Ausstieg seines schwerreichen katarischen Besitzers Abdullah Bin Nasser Al Thani in arge wirtschaftliche Turbulenzen geraten ist. Doch die Aussichten, am 25. Mai im Finale der Champions League in London vorspielen zu dürfen, haben sich für die Spanier deutlich verschlechtert. Im Viertelfinal-Hinspiel vor 28.900 Zuschauern im ausverkauften Estadio La Rosaleda kamen sie gegen Borussia Dortmund nicht über ein 0:0 hinaus. Dortmunds Verteidiger Marcel Schmelzer sagte: „Wenn wir vorne schon nicht treffen, war es wichtig für uns, hinten keines zu bekommen.“

Der FC Malaga hat noch keines seiner Heimspiele im Europapokal verloren, doch das hätte gestern durchaus passieren können. Die Dortmunder waren über 90 Minuten die klar dominierende Mannschaft, vermochten jedoch eine Vielzahl bester Möglichkeiten nicht zu nutzen und verpassten es dadurch, bereits im ersten von zwei Vergleichen eine Vorentscheidung herbeizuführen.

Den ersten Rückschlag mussten die Dortmunder hinnehmen, als klar wurde, dass der an einer Leistenzerrung laborierende Jakub Blaszczykowski nicht würde auflaufen können. Für Blaszczykowski rückte Kevin Großkreutz in die Startformation. Abträglich war das nicht für den Spielfluss des Deutschen Meisters, der von der ersten Spielminute an mächtig aufs Tempo drückte.

Borussia Dortmund bestimmte das Spielgeschehen nach Belieben und brachte die Gastgeber mit seinem schnellen Kombinationsspiel von einer Verlegenheit in die nächste. Vor allem der überragende Ilkay Gündogan brillierte als Taktgeber. Was auch immer der Nationalspieler anstellte, es brachte Gefahr. Allerdings agierten seine Mitspieler nicht auf diesem Niveau, sonst hätte der BVB in der ersten halben Stunde einen komfortablen Vorsprung herausgeschossen. Doch mehr als ein halbes Dutzend hervorragende Möglichkeiten blieben ungenutzt, vor allem Mario Götze hätte sich berühmt schießen können, agierte im Abschluss jedoch viel zu schlampig. „Zwei muss ich auf jeden Fall machen“, sagte der Nationalspieler, „das ist bitter gelaufen für mich.“

Da auch Marco Reus, dessen Freistoß knapp neben dem Tor landete, und Robert Lewandowski nicht trafen, blieb es bei einem Treffer von Kevin Großkreutz, der aus Abseitsposition erzielt wurde und deshalb nicht zählte. Nach einer halben Stunde fing sich Malaga und befreite sich aus der Dortmunder Umklammerung. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätten Weligton und Jeremy Toulalan mit einer Doppelchance den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, doch BVB-Torhüter Roman Weidenfeller reagierte prächtig.

Die Torchancen-Verschwendungssucht ließ auch nach dem Seitenwechsel nicht nach. Lewandowski kam in bester Position an den Ball und vertändelte kläglich. Dortmund agierte dominant, doch es fehlte der Killerinstinkt. Erneut war es der unglücklich agierende Götze, der herrlich von Gündogan frei gespielt wurde, den Ball aber am Pfosten vorbei schoss. Auf der anderen Seite zog das Supertalent Isco aus 20 Metern ab, doch Weidenfeller reagierte glänzend.

„So wie das Spiel gelaufen ist, ist das Ergebnis sehr, sehr bitter“, sagte Mario Götze. Trotzdem lässt es der Borussia alle Möglichkeiten offen, die Geschicke beim Rückspiel in einer Woche vor heimischer Kulisse in die gewünschte Richtung zu lenken. Es hätte für den BVB ein großer Champions-League-Abend werden können, doch da die dafür nötigen Tore fehlten, blieben die großen Gefühle aus.

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