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Schwer geladen. Skeetschütze

© REUTERS

Sport: Voll auf Skeet

Ohrstöpsel, Rauchwolken und ein Hauch Western beim Wurfscheibenschießen.

London - Ralf Buchheim hängt das Gewehr über die Schulter, und über seine Wangen laufen Tränen. Er wird das Finale der Skeet- oder Wurfscheibenschützen verpassen. Und das, obwohl er im letzten Versuch noch mal alles getroffen hat, die orangefarbenen Scheiben, die dann platzen und eine Rauchfahne am Himmel hinterlassen. „Ich werde mir noch das Finale anschauen“, sagt Buchheim und sucht Trost in den Armen seiner Freundin.

Es ist still – ungewöhnlich auf der Schießanlage an den Royal Artillery Barracks. Sie liegt weit im Osten Londons, als habe man sie vor allem anderen versteckt. Jeder, der sich ganz vor zu den Schießplätzen wagt, bekommt Ohrstöpsel in die Hand gedrückt. Es regnet. Am Himmel jagen dicke Wolken vorüber, auch hinter dem gigantisch hohen und durchsichtigen Schutznetz. Es weht kaum Wind, aber das Licht wechselt. Ideal ist beim Skeetschießen eine natürliche Umgebung. Weil das nicht immer geht und keiner beim Einkaufen rund um die weitläufige Artillery-Barracks-Anlage eine böse Überraschung erleben soll, gibt es ein unnatürliches Schutznetz.

„Up!“, ruft Buchheim, und eine Wurfscheibe saust aus dem kleinen Loch der Holzwand. Der Deutsche duckt sich, legt an und schießt, wirft die leeren Patronenhülsen in einen Sack, klappt sein Gewehr auf und, tatsächlich, pustet den „Pulver“-Dampf aus dem Rohr wie John Wayne im Western. Dabei hängen am Eingang der Royal Artillery Barracks vor dem Metallscanner Schilder, auf denen steht: „Keine Waffen!“ Oliver Trust

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