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Volleyball-EM: Deutsche Frauen schlagen Niederlande nach Fünf-Satz-Krimi

Die deutschen Volleyballerinnen haben auch das zweite Spiel bei der EM gewonnen. Nach dem Erfolg gegen die Niederländerinnen geht es nun am Sonntag gegen die Türkei um den Gruppensieg.

Mit einem Kraftakt haben die deutschen Volleyballerinnen auch ihre zweite Hürde bei der Heim-EM genommen und einen weiteren wichtigen Schritt zum Gruppensieg gemacht. Einen Tag nach dem souveränen Auftakterfolg gegen Spanien zeigte das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti Kämpferherz und besiegte die Niederlande in einem starken Finish mit 3:2 (27:25, 20:25, 22:25, 25:23, 15:9). Damit kann die Mannschaft um Kapitän Margareta Kozuch selbstbewusst ins letzte Kräftemessen in Gruppe A am Sonntag (18.00 Uhr/Sport1) gegen Mitfavorit Türkei gehen. Nur der Erste ist sicher im Viertelfinale.

Die deutschen Schmetterkünstlerinnen zeigten am Samstag vor 6500 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen zwar Leistungsschwankungen, kämpften aber leidenschaftlich. Das Endspiel um den Gruppensieg gegen den EM-Dritten von 2011 wird vor allem für Guidetti ein ganz besonderes Duell. Als Clubtrainer von Vakifbank Istanbul kennt er die türkische Auswahl besonders gut und ist außerdem mit Nationalspielerin Bahar Toksoy verlobt.

„Das war ein Spiel mit vielen Auf und Abs“, resümierte Kozuch. Am Ende habe jedoch das Selbstvertrauen der DVV-Frauen den Unterschied ausgemacht: „Es gibt keine Zweifel bei einer EM. Hoffentlich bewahren wir uns den Glauben.“ Guidetti pflichtete ihr bei: „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Mut.“ Das Duell gegen die Türkei werde nun zu einem „ersten Endspiel“ des Turniers. „Sie haben keinen Schwachpunkt“, betonte der Italiener.

„Unser Angriff muss besser werden“, hatte Guidetti nach dem lockeren Auftakterfolg gegen Spanien gefordert. Doch die DVV-Frauen kamen erstmal gar nicht zum Zug und lagen früh mit 1:6 zurück. Die Niederlande hingegen machten dort weiter, wo sie beim unglücklich verlorenen Volleyball-Krimi gegen die Türkei tags zuvor aufgehört hatte: vielseitig im Angriff, hartnäckig in der Verteidigung.

Das erste Time Out von Guidetti zeigte aber Wirkung. Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) nahm gegen die Nummer 18 der Welt allmählich Fahrt auf. Kapitänin Kozuch trieb den Silbermedaillen-Gewinner von der EM 2011 in der Offensive an, der Block um Corina Ssuschke-Voigt funktionierte auch besser. Nach zwei leichten Aufschlagfehlern von Oranje hieß es 27:25.

Den Schwung aus dem Satzgewinn nahmen die Schmetterkünstlerinnen aus Deutschland jedoch nicht mit. Zwar führten sie zwischenzeitlich mit 15:11, doch ins wechselhafte DVV-Spiel schlichen sich Unkonzentriertheiten. Das nimmermüde Oranje verwandelte schließlich den ersten Satzball zum 25:20. Die Leistungsschwankungen der Guidetti-Schützlinge waren auch im dritten Durchgang offensichtlich. Trotz des Zuspruchs der Fans ging dieser Abschnitt ebenfalls verdient mit 25:22 an die Niederlande.

Das gleiche Bild zunächst in Satz vier. Deutschland mühte sich zwar redlich, aber Oranje blieb gedanklich schneller. Doch der EM-Zweite von 2011 kämpfte sich mutig zurück ins Spiel und sorgte am Ende für riesigen Jubel unter den deutschen Fans. „Ohne die Zuschauer hätten wir das nicht hingekriegt“, zollte Ssuschke-Voigt dem Publikum Respekt. (dpa)

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