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Bei Markus Babbel steigt die Spannung.

© dpa

Von der WM lernen: Markus Babbel bereitet Hertha BSC auf Zweitligasaison vor

Der neue Trainer Markus Babbel will die Mannschaft in die Lage versetzen, zwei bis drei Systeme zu spielen, anstatt im 4-2-3-1- zu erstarren. Dabei steckt er hohe Ziele.

Markus Babbel kann es kaum erwarten. „Die Spannung steigt“, sagt der 37-Jährige. Am Montag beginnt bei Hertha BSC die Vorbereitung auf die Fußball- Zweitligasaison, doch der neue Trainer hält sich im heimischen München bereits mit Läufen fit. Das Betrachten von WM-Spielen gehört zum mentalen Aufwärmprogramm. Dabei stellte Babbel etwa beim frühen Aus von Frankreich und Italien fest, „dass nicht nur die Qualität, sondern vor allem die Mentalität den Ausschlag gibt“.

Daher will der Trainer nicht viel über das künftige Spielsystem sprechen. Nur so viel: Die Mannschaft soll in der Lage sein, zwei bis drei Systeme zu spielen, anstatt im 4-2-3-1 zu erstarren. Wichtiger ist ihm im Moment jedoch die Einstellung: „Mentalität kann man erlernen, so wie ich etwa bei den Bayern erzogen wurde“, sagt Babbel. Etwas anderes als der Aufstieg sei bei Hertha nicht vermittelbar, „mit Platz zehn als Ziel würde sich der Klub nur lächerlich machen“.

Wer Babbel zuhört, wie laut er über den ängstlichen Defensivfußball bei der WM stöhnt, ahnt, dass er attraktiv nach vorne spielen lassen möchte. Doch es werde Spiele geben, „die über den Willen gewonnen werden müssen“. Babbels Credo: Einstellung vor Aufstellung. Dass Patrick Ebert und Neuzugang Christian Lell, die sich abseits des Platzes einiges zuschulden kommen ließen, die richtige Arbeitsauffassung mitbringen, davon ist Babbel überzeugt. „Sie verdienen eine zweite Chance.“ Gerade über Lell hätten ihm Hermann Gerland und Christian Nerlinger nur Positives berichtet. Vorne setzt Babbel vor allem auf Stürmer Rob Friend, dessen Transfer mittlerweile offiziell ist, „ein Stoßstürmer, den ich unbedingt haben wollte“. Ob Babbel auch auf Gojko Kacar und den von Hoffenheim umworbenen Adrian Ramos bauen kann, ist unklar. Mit beiden hatte er noch keinen Kontakt. Artur Wichniarek und Maximilian Nico sind schon weg: Der Pole wechselt zu Lech Posen, Nicu zum SC Freiburg. Vom Abgang Arne Friedrichs, „für den mich seine gute WM freut“, geht Babbel aus, auch wenn man ihn „nicht herschenken“ wolle. Über Friedrichs Nachfolger als Kapitän wird sich Babbel im Training Gedanken machen, wie über die Verwendung für Verteidiger Kaka, der aus Zypern zurückgekehrt. Auch eine Defensivkraft soll noch kommen. Dass andere Klubs schon seit zwei Wochen trainieren, stört Babbel nicht. „Bis es losgeht, sind es noch sechs Wochen, die Spieler sollen dann noch Lust auf Fußball haben.“ So wie er.

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