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Sport: Von Richthofen kritisiert Senatszuwendung - Unverständnis beim 1. FC Union

Eine Feier ist nicht geplant. "Wir sind abergläubisch", sagt Heiner Bertram, der Vereinspräsident, "notfalls stellen wir eben spontan etwas auf die Beine.

Von Karsten Doneck, dpa

Eine Feier ist nicht geplant. "Wir sind abergläubisch", sagt Heiner Bertram, der Vereinspräsident, "notfalls stellen wir eben spontan etwas auf die Beine." Der 1. FC Union kann zwar morgen (18 Uhr, Stadion Alte Försterei) gegen den VfB Leipzig vorzeitig die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Nordost perfekt machen und wäre damit für die Aufstiegsspiele zur Zweiten Liga qualifiziert, doch in die Vorfreude darauf mischt sich auch Kummer. Manfred von Richthofen hat als Präsident des Landessportbundes Berlin in einem Radiointerview Kritik an der 3,2-Millionen-Mark-Zuwendung geübt, die der Senat für die Sanierung des Stadions Alte Försterei zugesagt hat. Eine solche Summe, so von Richthofen, sei angesichts der "desolaten Finanzlage der Hauptstadt" nicht vertretbar.

Von Richthofen rät dem 1. FC Union, er solle im Falle des Zweitliga-Aufstiegs in ein anderes Stadion umziehen. Jahnsportpark, Olympiastadion und Mommsenstadion seien bereits zweitliga-tauglich, eine vierte derartige Sportstätte könne sich die Stadt nicht leisten. "Ich fände es besser, wenn sich Herr von Richthofen, ehe er mit solcher Kritik an die Öffentlichkeit geht, mit den betroffenen Vereinen an einen Tisch setzen würde und dort in einem Gespräch auch mal die sensiblen Punkte der Vereine angesprochen werden könnten", meint Bertram. Und der Union-Präsident stellt klar: "Es ist doch nicht etwa so, dass wir für die 3,2 Millionen Mark ein neues Stadion bauen. Bei uns wird für das Geld doch nur das Allernotwendigste gemacht." Bertram gibt aber zu: "Man braucht keine vier Stadien in Berlin."

Sportlich ist beim 1. FC Union indes alles im Lot. Oder fast alles. Der Weggang von Libero Jens Härtel zum FC Sachsen Leipzig nach Saisonende ist ein schwerer Schlag für Trainer Georgi Wassilew. Nun sucht Union "ohne Aufgeregtheiten", so Bertram, passenden Ersatz. Steffen Karl, früher Hertha BSC, jetzt beim FC St. Pauli, kam prompt durch die Gerüchteküche ins Gespräch. "Das ist kein Thema für uns", sagt Heiner Bertram, der im Winter mal Verhandlungen mit Karl geführt hat, aber bei dessen Forderungen sofort Abstand von einer Verpflichtung nahm. Ein Kandidat für den vakanten Libero-Posten ist Dejan Raickovic. Das wäre durchaus eine gute Wahl. Raickovic spielt derzeit bei Carl-Zeiss Jena, besitzt aber aus seiner Zeit bei Tennis Borussia genügend Zweitliga-Erfahrung. Er zählte zu den besten Abwehrspielern der Zweiten Liga, ehe ihn TeBe-Trainer Winfried Schäfer aus unerfindlichen Gründen aufs Abstellgleis schob. Interesse bekundet Union auch an einem Mittelfeldspieler, und zwar an Jan Sandmann (22) vom 1. FC Magdeburg.

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