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Beide nicht dabei: Bayern München muss bzw. will im Pokalfinale ohne Bastian Schweinsteiger (l.) und Mario Mandzukic auskommen.

© dpa

Vor dem DFB-Pokalfinale: Der FC Bayern München und seine Probleme

Im Pokalfinale muss der FC Bayern München ohne Bastian Schweinsteiger auskommen, Stürmer Mario Mandzukic wurde gar nicht erst mitgenommen. Die Dortmunder dagegen können fast aus dem Vollen schöpfen und verzichten sogar auf einen alten Trick.

Jürgen Klopp glaubt nicht an die Kraft von ausgelatschten Fußballschuhen. Nicht mehr. Vor zwei Jahren, am Abend vor dem DFB-Pokalfinale gegen die Bayern, war das noch anders. Da wurde Stadionsprecher Norbert Dickel beim Trainer von Borussia Dortmund vorstellig. Dickel trägt den Kampfnamen „Der Held von Berlin“, seitdem er 1989 das Pokalfinale mit zwei Toren gegen Werder Bremen für die Dortmunder entschieden hat. Nach all den Jahren, so Dickel im Mai 2012, wäre es doch mal an der Zeit, wenn jemand anderes zum Helden würde und damit in seine Fußstapfen träte. Als Glücksbringer übergab er der Mannschaft seine Schuhe aus dem 89er Finale, und tags darauf besiegten die Dortmunder die Bayern mit 5:2.

Heute treffen Borussia Dortmund und Bayern München erneut im Finale von Berlin aufeinander. Zeit für Aberglauben also? „Man soll das nicht überstrapazieren“, sagt Jürgen Klopp. Vor einem Jahr, vor dem Endspiel der Champions League, haben es die Dortmunder noch einmal mit dem Schuhtick versucht. Da übergab Lars Ricken seine Schuhe aus dem erfolgreichen Champions-League-Finale von 1997. „Das hat nicht ganz so gut funktioniert“, sagt Klopp. Die Bayern gewannen 2:1.

"Es ist volkommen wurscht, wer in der Favoritenrolle ist"

Man wird nie zweifelsfrei klären, ob und wenn ja welchen Einfluss die vermeintlichen Glücksbringer auf den Ausgang der beiden Endspiele gehabt haben. Was man allerdings ziemlich sicher sagen kann: Wenn sich Bayern und Dortmunder gegenüberstehen, ist das eine ziemlich enge Kiste. Das wird auch heute Abend wieder so sein, wenn der Pokalsieger von 2012 auf den Pokalsieger von 2013 trifft. Der BVB, in der Liga hinter den Münchnern auf Platz zwei eingelaufen, gilt nach den Auftritten der vergangenen Wochen sogar als das etwas formstärkere Team. Na und, sagt Bayerns Kapitän Philipp Lahm: „Es ist vollkommen wurscht, wer in der Favoritenrolle ist.“

Dass die Münchner ein paar personelle Probleme mit nach Berlin gebracht haben, spricht eher für die Dortmunder. Der BVB muss lediglich auf seinen Ersatztorhüter Mitch Langerak (Bänderdehnung im Knie) verzichten. Robert Lewandowski hingegen steht für einen letzten Einsatz im Trikot der Dortmunder gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München wohl zur Verfügung. Der Pole war vor einer Woche im Bundesligaspiel gegen Hertha BSC umgeknickt, ist im Training ein wenig geschont worden, kann nach Auskunft von Klopp aber heute spielen.

Bei den Bayern ist die Liste der Ausfälle deutlich prominenter besetzt. Franck Ribéry wird wohl nur als Joker auf der Bank sitzen, neben dem frisch operierten Thiago fehlt auch Bastian Schweinsteiger. „Ich weiß, wie wichtig er ist“, sagte Trainer Pep Guardiola. „Aber es geht nicht.“ Der Nationalspieler hat sich am vergangenen Wochenende an der Patellasehne verletzt, am Montag und Dienstag setzte er mit dem Training aus; den Comebackversuch am Mittwoch musste Schweinsteiger schon nach fünf Minuten Laufen wegen Schmerzen wieder abbrechen.

Mandzukic nicht im 18er-Kader

Dass im 18er-Kader der Münchner auch deren bester Stürmer Mario Mandzukic (18 Saisontore) fehlt, hat jedoch keine gesundheitlichen Gründe. Guardiola verzichtet aus freien Stücken auf das Mitwirken des Kroaten. „Das ist meine Entscheidung“, sagte er nur. „Wir haben 18 Spieler. Das ist alles.“

Bayerns katalanischer Trainer gilt nicht unbedingt als Freund des klassischen Stoßstürmers Mandzukic. Schon zum Auftakt der Rückrunde strich er ihn wegen mangelnden Trainingseifers aus dem Kader für das Spiel bei Borussia Mönchengladbach. In den letzten drei Saisonspielen ließ Guardiola Mandzukic zweimal komplett auf der Bank sitzen, obwohl der Stürmer noch gute Chancen auf die Torjägerkanone besaß. Zu der Frage, ob Mandzukic, dessen Vertrag noch bis 2016 läuft, nie wieder für die Bayern spielen werde, wollte Guardiola sich nicht äußern.

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