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Paarweise Hoffnung. Mattuschka und Parensen sind bei Union zurück.

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Vor dem Rückrundenstart: Die Alten sind die Neuen bei Union

Am Freitag startet der 1. FC Union gegen Alemannia Aachen in die Rückrunde. Nie war die Winterpause kürzer und selten die Vorbereitung beschwerlicher. Und doch sind sie zuversichtlich in Köpenick.

Berlin - Die Hoffnung kam als Trio daher. Die meisten Spieler des 1. FC Union waren schon auf dem Weg in die Umkleide, als auch Santi Kolk, Torsten Mattuschka und Michael Parensen endlich vom Trainingsplatz trabten. Ein kurzer Plausch mit den Kollegen, dann noch die Trainingsgeräte einsammeln – die drei hatten es nicht eilig. Warum auch? Kolk, Mattuschka und Parensen haben lange genug zugeschaut. Jeder von ihnen war verletzt, Michael Parensen fiel sogar drei Monate aus. Nun kehren sie wieder ins Team zurück – und mit ihnen wächst beim Berliner Fußball-Zweitligisten die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Am Freitag startet der 1. FC Union im Stadion An der Alten Försterei gegen Alemannia Aachen in die Rückrunde. Nie war die Winterpause kürzer und selten die Vorbereitung beschwerlicher gewesen. Und doch sind sie zuversichtlich bei Union. Wegen des Erstrunden-Aus im DFB-Pokal konnte sich der Verein im Gegensatz zu anderen Zweitligisten ein Trainingslager im Süden nicht leisten, und weil beim Trainingsstart noch massenhaft Schnee auf den Plätzen lag, bestand ein Großteil der Vorbereitung aus Krafteinheiten in der Halle und im Sportcenter. Erst seit einer Woche kann die Mannschaft draußen auf den Kunstrasenplätzen mit dem Ball trainieren. Umso erstaunlicher, wie leichtfüßig sich Union am Sonntag beim Testspiel gegen Teplice präsentierte. Spielerisch glänzten die Köpenicker gegen den Tabellensechsten der tschechischen Liga und kamen zu einem lockeren 4:0-Sieg.

Mitverantwortlich dafür: Torsten Mattuschka und Michael Parensen. Beide konnten sich bei ihrer Rückkehr sogar als Torschützen feiern lassen. Parensen erzielte mit einem Traumtor aus 20 Metern die 1:0-Führung, Mattuschka traf später per Elfmeter zum Endstand. Wichtiger als die Tore aber war die Sicherheit, die beide dem Spiel der Berliner im Mittelfeld gaben. „Das hat schon ganz gut gepasst“, findet Michael Parensen. Und Mattuschka sagt: „Unser Spiel sah stellenweise sehr ordentlich aus.“ Santi Kolk spielte gegen Teplice die letzten 30 Minuten, er hat nach seiner mehrwöchigen Wadenverletzung noch den größten Trainingsrückstand. Kolk, Mattuschka, Parensen, sie alle bringen die Kreativität wieder zurück ins Spiel des 1. FC Union. Gerade in dieser Hinsicht gab es in den letzten Spielen vor der Winterpause die größten Probleme. In drei von vier Spielen konnte der Tabellendreizehnte der Zweiten Liga kein Tor erzielen, zudem spielte er sich kaum Torchancen heraus. Das soll sich zur Rückrunde ändern. Mit den Rückkehrern verfügt Trainer Uwe Neuhaus über mehr Variationsmöglichkeiten, zumal auch Björn Brunnemann wieder einsatzbereit ist.

Die äußeren Bedingungen waren zwar nicht immer zweitligawürdig – trotzdem war Neuhaus mit der Vorbereitung zufrieden. Die meisten Spieler konnten voll trainieren, nur zwischenzeitlich mussten einige krankheitsbedingt aussetzen, wie derzeit Karim Benyamina und Ahmed Madouni. Dass viele der zuvor verletzten Spieler wieder einsatzfähig sind, kommt Union nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus finanzieller Sicht gelegen. Neue Spieler kann der Klub sich nicht leisten. Ganz anders sieht es bei der Konkurrenz aus. Ingolstadt hat nach dem früheren Herthaner Artur Wichniarek gestern den US-Amerikaner Edson Buddle von Los Angeles Galaxy verpflichtet, Arminia Bielefeld holte den früheren holländischen Nationalspieler Romano Denneboom und will sich auch um die Schalker Erik Jendrisek und Alexander Baumjohann bemühen. Solche Transfers sind für Union nicht realisierbar. Und trotzdem findet Torsten Mattuschka, dass sein Verein alles richtig gemacht hat. „Wenn bei uns alle Spieler fit sind, haben wir genug Potenzial für den Klassenerhalt.“ Auch ohne Neuzugänge.

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