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Eisbären-Halbzeitbilanz: Vorn und auswärts hakt es

Die Halbzeitbilanz der Eisbären ist ernüchternd. Nur Platz neun in der Tabelle, wenig Tore und auswärts oft Punktelieferant. Immerhin: Der Trend vor dem Spiel am Dienstag gegen Köln zeigt nach oben.

Die erste Hälfte der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist für die Eisbären enttäuschend verlaufen. Nur auf Platz neun liegt der Deutsche Meister nach 26 Spielen, acht Punkte Rückstand hat er auf den sechsten Tabellenplatz, der am Ende die direkte Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet. Eine Zwischenbilanz.

DIE ZAHLEN
Die Hauptgründe der Misere sind schnell gefunden: Erst 68 Tore haben die früher so offensivstarken Berliner erzielt, nur der Tabellenletzte Düsseldorf war noch ungefährlicher. Zudem sammelten sie in 14 Auswärtsspielen magere zwölf Punkte, nur Liganeuling Schwenningen ist schlechter. „Wir sind zu Hause so erfolgreich wie in der vergangenen Saison und defensiv insgesamt sogar etwas besser“, sagt Manager Peter John Lee. Aber mehr als ein Platz im unteren Tabellenmittelfeld war angesichts der Schwächen vor dem Tor und auf fremdem Eis nicht möglich.

DIE MANNSCHAFT
Die früher gefährlichste Angriffsreihe mit Florian Busch, Darin Olver und Barry Tallackson steckte über Wochen im Formtief und erzielte nur wenige Tore. Gerade zu Saisonbeginn, als die Mannschaft durch Abgänge und Verletzungen dezimiert war, lastete die Verantwortung so fast ausschließlich auf der Reihe von André Rankel, Julian Talbot und Travis Mulock. Die traf zwar regelmäßig, für die Gegner waren die Eisbären aber berechenbarer als in den Vorjahren. Auch der anfangs sehr kleine Kader trug dazu bei: Trainer Jeff Tomlinson musste die vierte Reihe oft mit Nachwuchsspielern auffüllen, von denen keine große Durchschlagskraft erwartet werden durfte. Erst im Laufe des Herbstes verbesserte sich die Situation: Die Verpflichtung von Mark Bell und die Rückkehr des lange verletzten Matt Foy sowie des an Depressionen erkrankten Constantin Braun verliehen dem Angriffsspiel zusätzliche Facetten, die zuvor vermisst worden waren. Die Folgen des schwachen Saisonstarts sind vielen Spielern aber noch anzumerken: Oft fehlt die Leichtigkeit im Abschluss, beste Möglichkeiten werden daher vergeben.

DER TRAINER
Jeff Tomlinson trat im Sommer ein schweres Erbe an: Don Jackson hatte sich als erfolgreichster Trainer der DEL-Geschichte verabschiedet und ihm ein Team hinterlassen, das schon vergangene Saison trotz des Titelgewinns unübersehbare Schwächen gezeigt hatte. Die Verbesserung der Abwehrarbeit und die nötige Blutauffrischung durch Talente zählten daher zu seinen erklärten Zielen. In der Defensive sind Fortschritte erkennbar, auch weil die Talentförderung hier Früchte trägt: Die jungen Verteidiger Henry Haase und Alex Trivellato sind zu festen Größen geworden. Nun muss Tomlinson die personell besser als zu Saisonbeginn besetzte Mannschaft nachhaltig auf Erfolgskurs bringen. Die Autorität, die sein Vorgänger aufgrund der zahlreichen Titel ausstrahlte, muss er sich aber erst noch erarbeiten.

Aber die Zahlen verraten nicht nur den ernüchternden Zwischenstand, sondern auch einen Aufwärtstrend: Sammelten die Eisbären im ersten Saisonviertel gerade 13 Punkte, waren es in den folgenden 13 Spielen immerhin 24. Gegen den Tabellenführer Kölner Haie sollten am Dienstag (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) die nächsten folgen, um den Abstand auf die Play-off-Plätze nicht noch größer werden zu lassen.

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