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Sport: Vorteile für Europa

Wie es nach dem Sieg von Leipzig weitergeht

Der Zeitplan: Bis zum 15. Juli 2003 muss Leipzigs Bewerbung offiziell beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden. Bis jetzt sind neben Leipzig national nur New York und Madrid offiziell als Bewerber ausgewählt. Im Juni 2004 benennt das IOC aus allen Bewerberstädten fünf bis sechs offizielle Kandidaten für die Spiele 2012. Am 6. Juli 2005 vergibt die Vollversammlung des IOC in Singapur die Spiele 2012.

Leipzigs Chancen: Sie sind grundsätzlich nicht schlecht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Spiele nach Europa kommen, weil die Winterspiele 2010 vermutlich nach Vancouver/Kanada gehen werden. Und da kaum zwei Spiele hintereinander nach Nordamerika vergeben werden, sinken die Chancen von New York für 2012. Nach der pannenreichen Olympia-Vorbereitung von Athen für die Spiele 2004 ist zudem die Neigung im IOC groß, die Spiele an einen Kandidaten zu vergeben, der für Zuverlässigkeit steht. Leipzig kann diesen Punkt garantieren. Fraglich ist allerdings, ob Leipzig, wie vom IOC gefordert, rund 500 000 Gäste beherbergen kann. Zudem muss die Stadt sehr viele Sportstätten erst noch bauen.

Die Konkurrenten

New York: Durch einen Aufwand von rund fünf Milliarden Dollar will die Stadt fast alle Wettbewerbe innerhalb der Stadtgrenzen austragen. Mit Hochgeschwindigkeitsfähren und Vorortzügen sollen die Besucherströme problemlos zu den Sportstätten geleitet werden. Einen Mitleidsbonus durch die Terroranschläge von 11. September 2001 wird es aber wohl nicht geben, das wurde vom IOC schon angedeutet.

Madrid: Allein in diesem Jahr werden 13 neue Sportstätten eingeweiht. Madrid bereitet sich konsequent auf die Spiele vor. Zudem wird noch das olympische Dorf an der Prachtchaussee Castellana errichtet. Die Regatten sollen dort ausgetragen werden, wo König Juan Carlos jeden Sommer segelt.

London: Offiziell hat sich London noch nicht beworben, weil vor allem Premierminister Tony Blair fürchtet, die angesetzten Kosten von 2,6 Milliarden Euro könnten sich bei einem Zuschlag verdoppeln. Allerdings fordern die Medien immer stärker eine offizielle Bewerbung, und als europäische Stadt hätte London gute Chancen.

Moskau: Die russische Hauptstadt zögert noch. Das Problem ist akuter Geldmangel. Moskau müsste mit Sportanlagen werben, die für die Olympischen Spiele 1980 gebaut worden sind.

Paris: Die französische Hauptstadt verfügt über genügend geeignete Sportstätten, doch Paris zögert noch, weil es die bittere Niederlage im Kampf um die Olympischen Spiele 2008 noch nicht vergessen hat.

Rio de Janeiro: Rio richtet 2007 die Panamerikanischen Spiele aus, verfügt deshalb also über olympiareife Sportstätten. Doch die Entscheidung fällt erst am 7. Juli. fmb

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