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Zwei Tore für Platz eins. Dank der beiden Treffer von Franck Ribéry kann der FC Bayern den letzten Spieltag der Gruppenphase ganz entspannt angehen. Foto: Reuters

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Sport: Vorzeitig im Zwischenziel

Nach dem 3:1 gegen Villarreal stehen die Bayern in der Champions League schon als Gruppensieger fest.

Eins, zwei, drei – Franck Ribéry machte Liegestütze. Gerade zwei Minuten waren am Dienstagabend in der Kälte von München absolviert, als Toni Kroos den ersten Katastrophenpass aus der Abwehr des FC Villarreal abfing und auf Ribéry durchsteckte. Der Franzose verwertete erst locker zur frühen Führung des FC Bayern, dann vollführte er nahe der Grasnarbe seine Kraftübungen, bevor er mit seinen Kollegen den Torjubel zelebrierte. War es Übermut? Ein Spaß? Oder hatte es ihm die spanische Abwehr schlichtweg zu einfach gemacht? Der FC Villarreal forderte die Bayern im vorletzten Champions-League-Gruppenspiel tatsächlich kaum, der Rekordmeister gewann durch Tore von Ribéry, Mario Gomez und abermals Ribéry verdient 3:1 (2:0). Das Achtelfinale der Champions League findet damit definitiv mit dem FC Bayern statt; da der SSC Neapel zeitgleich gegen Manchester City 2:1 gewann, stehen die Münchner sogar vorzeitig als Gruppensieger fest. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagte Mario Gomez, „vor allem weil vorher alle gesagt haben, dass das eine sehr schwere Gruppe ist.“

Mit seiner Aufstellung wusste Trainer Jupp Heynckes durchaus zu überraschen. Er hatte nicht nur Arjen Robben erneut für die Startelf nominiert; die Doppel-Sechs bildeten diesmal der in der Bundesliga rotgesperrte Anatoli Timoschtschuk und David Alaba. Da Toni Kroos wieder auf die Zehn rückte, blieb ein anderer nach seiner schwachen Leistung beim 0:1 gegen Dortmund auf der Bank: Thomas Müller. Der alte Grundsatz („Müller spielt immer“) gilt unter Heynckes wohl nicht mehr.

Die Bayern hätten ihre Führung sehr früh erhöhen können. Timoschtschuk traf nur das Außennetz, nur einen Angriff später scheiterte Robben völlig frei an Villarreals Keeper Diego Lopez. Die Bayern hatten allerdings auch Glück, dass ein Handspiel von Kapitän Philipp Lahm im eigenen Strafraum nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde.

Statt 1:1 hieß es kurz darauf 2:0: Timoschtschuk hatte aus 25 Metern den Pfosten getroffen, Gomez staubte wenig elegant, jedoch effektiv per Schienbein zum 2:0 ab. Es war bereits sein sechster Champions-League-Treffer in dieser Saison, allerdings aus abseitsverdächtiger Position erzielt. „In den entscheidenden Momenten waren wir da“, sagte der Nationalstürmer. Villarreal agierte in dieser Phase bestenfalls bemitleidenswert, wusste sich lediglich mit Härte zu helfen.

Überraschend unkonzentriert kamen die Bayern jedoch aus der Pause, das rächte sich fünf Minuten nach Wiederanpfiff: Daniel van Buyten ließ Joan Oriol unbedrängt flanken, in der Mitte verwertete Jonathan de Guzman per Volley zum Anschluss. Anschließend war es Ribéry, der binnen Minuten hätte erhöhen können; es dauerte jedoch bis zu 68. Minute, ehe der Franzose erneut jubeln durfte: Nach klugem Pass von Kroos umkurvte er Torwart Lopez und schob zum 3:1 ein. Trainer Heynckes brachte anschließend Thomas Müller und Ivica Olic für Gomez und Robben, sogar Daniel Pranjic, vor ein paar Wochen noch annähernd aussortiert, durfte anstelle von Ribéry noch mitspielen. Die Bayern vergaben in der Schlussphase ein paar hübsche Chancen, ohne jedoch ihr Torverhältnis weiter auszubauen. Pflichtaufgabe erfüllt. Zum finalen Gruppenspiel bei Manchester City werden die Bayern noch anreisen – die Begegnung hat aus Sicht der Münchner jedoch nur noch statistischen Wert.

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