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Eric Frenzel ist schon wieder ganz oben.

© dpa

Olympia-Tagebuch: Neben der Spur (6): Wahre Größe

Unsere Expertin Martina Ertl-Renz bewundert die Leistung von Eric Frenzel, der in der Nordischen Kombination nun schon eine Legende ist.

Eric Frenzel konnte sich in einem spannenden Wettkampf vier Jahre nach seinem Sieg in Sotschi auch die Goldmedaille in Pyeonchang sichern. Zwischen diesen Triumphen lagen alle möglichen Gesamtweltcupsiege. Das ist eine atemberaubende Bilanz, die seinesgleichen sucht. Über vier Jahre hinweg eine Sportart so zu dominieren, ist eine Leistung, die einen zur Legende werden lässt.

Dabei hatte es in der Saison nicht so gut angefangen. Mit dem Springen haperte es. Frenzel kam nicht mehr in seine tiefe Ansitzhocke beim Springen. Es folgten immer intensivere Gespräche am heimischen Küchentisch, wie man aus dieser Krise herauskommen könnte. Das sportmedizinische Netzwerk seines Managers Stephan Peplies lenkte den Sportler wieder auf die richtige Bahn.

Muskuläre Verklebungen rund um beide Knie waren der Grund für Instabilitäten der Gelenke, sie verhinderten auch ein tiefes Ansitzen. Therapeutische Sitzungen in Potsdam standen auf dem Programm statt Waldlauf und Krafttraining im Erzgebirge. Zudem wechselte Frenzel auf seine alte Bindung. Spätestens in Oberstdorf beim Abschlusslehrgang der Deutschen war er auf der Schanze wieder da. Insider wussten, dass er wieder um Gold kämpfen würde. Und Frenzel siegte tatsächlich.

Wer um die Strapazen seit Wochen wusste, konnte es in seinem Gesicht ablesen: tiefe Genugtuung und Glückstränen.

Martina Ertl-Renz

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