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Sport: Was weiß Spyros Marangos? Uefa wartet auf Beweise,

Ermittlungen in Rumänien

Nikosia - Auch nach Ablauf des Uefa-Ultimatums hat der zyprische Fußball-Funktionär Spyros Marangos keine Beweise für seine Korruptionsvorwürfe vorgelegt. „Ich vertraue der Uefa nicht,“ sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz in Nikosia zu seinen Attacken gegen den Europäischen Fußball-Verband. Diesen Satz wiederholte er abermals auf Fragen von Reportern. Namen von Zeugen, Dokumente oder andere Belege legte Marangos nicht vor.

Marangos hatte in den vergangenen Tagen wiederholt behauptet, dass vier Uefa-Exekutivmitglieder sich ihre Stimme für die Vergabe der EM-Endrunde 2012 nach Polen und in die Ukraine mit insgesamt 11 Millionen Euro haben bezahlen lassen. Bei der Abstimmung, die 8:4 ausging, sei der der favorisierte Kandidat Italien betrogen worden.

Die Uefa hatte Marangos ein Ultimatum bis Mittwochabend gesetzt, Beweise für seine Anschuldigungen zu liefern. Nach Ablauf der Frist hat der Verband rechtliche Schritte gegen den ehemaligen Schatzmeister des zypriotischen Fußballverbands angekündigt. „Meine Rechtsanwälte kümmern sich darum,“ sagte Marangos dazu.

In Rumänien haben Marangos Vorwürfe dennoch Beachtung gefunden. Die rumänische Antikorruptionsbehörde DNA ermittelt gegen den Präsidenten des nationalen Fußballverbandes FRF, Mircea Sandu. Er soll zu den von Marango belasteten Funktionären gehören, die ihre Stimme verkauft haben.

Medienberichten zufolge soll Sandu, seit 2007 rumänisches Uefa-Exekutivmitglied, zwei Millionen Euro kassiert haben, damit er für Polen und die Ukraine stimmt.

Der 58-Jährige wies alle Vorwürfe zurück und will gerichtlich gegen Marangos vorgehen „Die Antikorruptionsbehörde hat keinen Grund zu ermitteln, da es keinerlei Aussage gibt, die den Namen Mircea Sandu beinhaltet, außerdem geht diese Sache den rumänischen Staat nichts an“, sagte der FRF-Chef. Kein einziger Uefa-Funktionär sei bislang der Bestechlichkeit überführt worden, das Ganze sei die Erfindung eines zypriotischen Funktionärs, der weder Namen genannt, noch Beweise vorgebracht habe. „Ich kann nicht angeklagt werden“, erklärte Sandu, „weil es keine Gründe und keine Beweise gibt.“ dpa

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