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Sport: Wasserball: Spandau 04 steht vor Meistertitel Nummer 22

Berliner sind ein verwöhntes Publikum. Ist eine Mannschaft nicht erfolgreich, bleiben die Zuschauer fern - sind sie außergewöhnlich erfolgreich, eigentlich auch.

Berliner sind ein verwöhntes Publikum. Ist eine Mannschaft nicht erfolgreich, bleiben die Zuschauer fern - sind sie außergewöhnlich erfolgreich, eigentlich auch. Deshalb können die Wasserfreunde Spandau 04 schon froh sein, dass gestern rund 200 Zuschauer den Weg in die Schöneberger Schwimmhalle fanden. Immerhin sind die Spandauer die wohl erfolgreichste Berliner Sportmannschaft der letzten Jahrzehnte. Gestern ging es allerdings beim zweiten Spiel des Play-off-Finales auch um eine Vorentscheidung in der Deutschen Wasserballmeisterschaft.

Für die treuen Anhänger hatten die Wasserfreunde um Trainer Peter Röhle bei diesem Spiel einiges zu bieten. Zum einen hatten die Spandauer für das zweite Spiel gegen Waspo Hannover extra eine Cheerleader-Gruppe engagiert. Zum anderen gewannen sie mit 5:2 (1:0, 1:1, 3:1, 0:0) schon das zweite Spiel im Modus "Best of five" und benötigen nach dem 5:3 beim Hinspiel in Hannover nun nur noch einen Sieg zur Titelverteidigung. Der könnte schon heute in der Schöneberger Halle folgen (Beginn 15 Uhr). Doch Trainer Röhle warnt vor voreiliger Freude: " Wir haben sicher jetzt einen moralischen Vorteil. Aber verlieren wir, kann es auch auswärts schnell eine Niederlage geben", betont Röhle, "und dann ist wieder alle offen. Das ist reine Kopfsache. Funktioniert der Kopf, gewinnen wir auch." Sein Team kann nach den zwei Siegen jedenfalls befreit aufspielen. "Der Druck liegt bei Waspo, aber das ist die Gefahr." Doch so richtig mag er nicht an eine Niederlage seines Teams glauben. Er ist sich sicher, das derzeit beste deutsche Wasserballteam zu haben.

Unsicherheiten hat er auch schon beim gestrigen Spiel nicht gesehen. "Meine Spieler waren nicht nervös. Sie haben sicher gespielt." Aber so locker war die Partie dann auch nicht. Wie schon in der ersten Begegnung am Himmelfahrtstag in Hannover schenkten sich beide Mannschaften nichts. "Das Tempo war hoch und das Spiel sehr kampfbetont", urteilt Röhle. Auffällig waren erneut die guten Aktionen der jungen Spieler. Andreas Schlotterbeck tat sich besonders hervor. Er erzielte ein Centertor und hatte noch einen Lattertreffer.

Der Gastgeber war durch einen sehenswerten Rückhandwurf von Thomas Schertwitis rasch mit 1:0 in Führung gegangen, doch Waspo glich durch seinen am Ende zweifachen Torschützen Marc Politze aus. Erst im dritten Viertel konnten sich die Wasserfreunde mit ihrer abgeklärteren Spielweise durchsetzen und deutlich in Führung gingen. "Wir dürfen auch am Sonntag nicht leichsinnig ins Wasser gehen. Waspo gibt kein Spiel vorzeitig auf", warnt Spandau-Kapitän Patrick Weissinger. Doch auch die junge Spandauer Garde ist noch titelhungrig, wenn auch schon auf den 22. Meistertitel.

iwo

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