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Sport: Wasserball: Zittern im warmen Wasser

Zwar ist das Wort von Schicksalsspiel längst überstrapaziert, aber Hagen Stamm benutzt es dennoch. "Wie soll ich denn sonst den Vergleich gegen Frankreich bezeichnen", fragt der deutsche Wasserball-Bundestrainer.

Zwar ist das Wort von Schicksalsspiel längst überstrapaziert, aber Hagen Stamm benutzt es dennoch. "Wie soll ich denn sonst den Vergleich gegen Frankreich bezeichnen", fragt der deutsche Wasserball-Bundestrainer. "Eine Niederlage würde uns doch wohl die WM-Qualifikation kosten. Gegen Kroatien und Russland danach sind wir nur krasser Außenseiter." Damit wäre für Stamm auch das Engagement auf dem Posten des Auswahlverantwortlichen frühzeitig beendet.

Gerade einmal 5,7 Sekunden haben seiner Mannschaft bei der Europameisterschaft in Budapest bei einer 9:8-Führung gefehlt, um in den heutigen Vergleich gegen das Trikolore-Team beruhigender gegen zu können. Gegen die Slowakei, gegen die im vergangenen Jahr bereits die Olympia-Qualifikation für Sydney verspielt wurde, gab es am Ende nur ein 9:9 (1:2, 1:2, 2:3, 5:2). 24 Stunden nach dem 4:7 gegen Griechenland hatte es der zweimalige Europachampion Deutschland selbst in der Hand, im Kampf um die WM-Teilnahme den ersten wichtigen Erfolg zu landen. Doch daraus wurde nichts. Trotzdem wertete Stamm das Unentschieden positiv: "Die Mannschaft hat sich prächtig gegen die Niederlage aufgebäumt." Im dritten Viertel lag Deutschland schon 4:7 zurück, kam aber wieder heran. Überragend spielten Torhüter Alexander Tschigir von Meister Wasserfreunde Spandau 04 und der dreifache Torschütze Steffen Dierolf vom SV Cannstatt. Weiterhin erfolgreich waren für die DSV-Mannschaft Marc Politze (2) und Sören Mackeben von Waspo Hannover sowie Tim Wollthan aus Uerdingen (2) und Patrick Weissinger (Spandau 04) Die Slowaken hatten am ersten Vorrundenspieltag mit einem 10:9 gegen Kroatien für die erste Überraschung gesorgt.

Die deutschen Damen mussten bei ihrem EM-Auftakt gegen Titelverteidiger Italien mit 7:9 ebenfalls eine Niederlage quittieren. Sie müssen ebenfalls mindestens Fünfte werden, um sich für Japan zu qualifizieren. Die Treffer erzielten Andrea Bonenberger (4) und Stefanie Schindelbauer (2) vom Hohenlimburger SV sowie Ariana Rump vom Deutschen Meister Blau-Weiß Bochum. Coach Marcel ter Bals meinte: "Es hätte schlimmer kommen können. Nach dem 0:5 hat meine Mannschaft zumindest phasenweise überzeugt." Drei Treffer der Italienerinnen resultierten aus verwandelten Strafwürfen.

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