zum Hauptinhalt

Klappenbachs Fußballwelt (7): Wechsel gegen die Langeweile

Wäre eine statische Welt voller vereinstreuer Spieler nicht öde? Schon lange stopft der Transfermarkt mit seinen Meldungen zuverlässig das Sommerloch. Gut für die Fans, die keine fußballlose Zeit mehr überstehen müssen.

Versprochen. In diesem Text wird keine der täglich in ihrer Wahrscheinlichkeit wechselnden Vorhersagen über die sportliche Zukunft des Robert Lewandowski getroffen, die vielen Wendungen des Transferpokers von seinen dubios erscheinenden Beratern über die mit den vielen Winkelzügen nicht immer souverän umgehende Vereinsführung seines Klubs Borussia Dortmund bis hin zur strategisch klug erscheinenden auffälligen Ruhe bei den interessierten Bayern aus München: alles kein bewegendes Thema. Lewandowski kommt hier höchstens als Dominostein vor. Gewiss scheint ohnehin nur dies: Der Pole wird auch in der kommenden Saison Fußball spielen und dabei ab und an ein Tor schießen, das kann er schließlich so gut wie kaum ein anderer.

Zu den wenigen anderen zählen Gonzalo Higuain von Real Madrid, Edinson Cavani vom SSC Neapel und Luis Suarez vom FC Liverpool. Wer wechselt wohin und löst damit in Europa welchen weiteren Top-Transfer aus? Wäre eine statische Welt voller vereinstreuer Spieler und ohne Geldzirkulation nicht schrecklich langweilig? Und wer könnte für Lewandowski im Rahmen der vom Klub angekündigten Transferoffensive nach Dortmund kommen, wenn der geht und damit ebenfalls dominoartig weitere Spielerwechsel auslöst? Der einstige Bundesliga-Torschützenkönig Ein Dzeko von Manchester City? Herrlich, diese Ungewissheit, lauter Fragezeichen und Spekulationen. Doch das geht bald vorbei.

Am Ende der sich in ihren letzten Tagen stets zuspitzenden Wechselfrist laufen Ende August endlich wieder die Ligen und können dann auch so richtig beginnen. Schon lange stopft der Transfermarkt mit seinen stündlichen Meldungen zuverlässig das Sommerloch, frühere Pausenfüller wie beispielsweise der gerade laufende Confed-Cup oder die U-21-EM sind nurmehr ein Snack und verlieren ihre Bedeutung als täglich Brot vieler Fans, die dafür keine fußballlose Zeit mehr überstehen müssen.

Auch wem es reichlich egal ist, wo Higuain, Cavani, Suarez und auch Mario Gomez (kommt ab jetzt ebenfalls nicht mehr vor) zukünftig unter Vertrag stehen und wer oberlehrerhaft bemängelt, dass Offensivspieler interessanter sind als die Torverhinderer, kann sich entspannt zurücklehnen, denn er verpasst wenig. Die zwei, drei dann Realität werdenden großen Wechsel sind oft gar nicht so groß, auch die Transfers des eigenen Klubs können erst in einigen Monaten vernünftig bewertet werden. Bis dahin kann sich jeder mit der Welt der Möglichkeiten beschäftigen und träumen. Oder auch nicht. Ob man in der Sonne liegt oder lieber im Schatten sitzt, das Transfergeschäft läuft auch so.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false