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Das war kinderleicht. Claudio Pizarro (links) und Markus Rosenberg freuen sich über Pizarros Spaziergang zum 2:0 für Bremen. Foto: dpa

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Sport: Wehrlos bei Werder

Felix Magaths Wolfsburger haben in Bremen keine Chance und sind mit dem 1:4 noch gut bedient.

Traditionell spielt Werder Bremen sein letztes Heimspiel vor der Winterpause mit dem Tannenbaum statt der Raute auf der Brust. Und traditionell verteilen die Profis nach dem Abpfiff Präsente. Mit dieser Tradition brachen sie gestern. Doch das war den Werder-Anhängern ziemlich egal. Das schönste Geschenk hatte die Mannschaft ihnen schon mit dem 4:1 (2:0)-Sieg gegen einen erschreckend schwachen VfL Wolfsburg gemacht. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Mannschaft präsentiert hat“, sagte Werders Trainer Thomas Schaaf. Mit dem siebten Sieg im achten Heimspiel hält Werder Anschluss an das Spitzenquartett, der VfL hingegen steckt mitten im Abstiegskampf.

Auswärts haben die Wolfsburger bislang erst vier Punkte gesammelt. „Wir haben nicht die mentale Stärke, nach einem Rückstand noch zurück zu kommen“, sagte Felix Magath. Und dann sprach Wolfsburgs Trainer das Unvermeidliche, wieder einmal will der allmächtige Magath die Mannschaft verstärken: „Wir werden im Winter noch auf dem Transfermarkt tätig werden und uns von einigen Spielern trennen.“

Werder waren vor dem Spiel die Mittelfeldspieler ausgegangen. Mehmet Ekici und Marko Marin sind verletzt, Aaron Hunt war gesperrt. Aber nicht etwa der 7,5-Millionen-Mann Wesley durfte spielen, sondern der 19-jährige Florian Trinks. Zudem erhielt Markus Rosenberg den Vorzug vor Marko Arnautovic im Angriff.

Es war ein Glücksgriff. Markus Rosenberg traf zum zwischenzeitlichen 3:0. Auch der Auftritt von Florian Trinks wäre ähnlich gut wie der von Rosenberg gewesen, wäre da nicht die 39. Spielminute gewesen. Der Youngster machte ein gutes Spiel, hatte noch die besten Ideen, wie man das Abwehrbollwerk der Wolfsburger aushebeln kann. Bei Ballbesitz Werders verwandelte sich Magaths 4-3-2-1-System nämlich in eine Art 9-0-1-System. Doch dann vergab Trinks eine Riesenchance, nachdem Sokratis die Bremer in Führung gebracht hatte. Werders Youngster hat 2009 bei der U17-WM einen Freistoß aus rund 25 Metern verwandelt, der Treffer wurde sogar zum Tor des Monats gewählt. Gestern brachte er das Kunststück fertig, den Ball freistehend aus fünf Metern über das Tor zu jagen.

Nach dem Spiel konnte Trinks darüber lachen. „Der Ball ist ein bisschen gehüpft, aber natürlich muss ich den machen“, sagte Trinks. Er sei erleichtert gewesen, dass Claudio Pizarro noch vor der Pause auf 2:0 erhöhte. Wolfsburg ergab sich nach kurzem Aufbäumen seinem Schicksal, Rosenberg und der eingewechselte Marko Arnautovic erhöhten bei Werders hochverdientem Sieg auf 4:0. Das 1:4 durch Marcel Schäfer schönte das Ergebnis aus Wolfsburger Sicht – mehr nicht. Felix Magath sagte schließlich: „Es ist zu einfach, gegen uns Tore zu schießen. Das ist nicht bundesligareif! Deswegen stehen wir ja auch da, wo wir stehen.“

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