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Sport: Welthandballer Daniel Stephan gibt in Berlin sein Comeback - und muss doch kürzer treten

Daniel Stephan ist heiß. Und cool zugleich.

Daniel Stephan ist heiß. Und cool zugleich. Heiß, weil er endlich wieder zum Kreis der Nationalmannschaft gehört. Bei der Weltmeisterschaft in Ägypten fehlte er wegen eines Mittelhandbruchs, danach stoppte ihn ein Bänderriss. Nun ist er, nach fünf Monaten Pause, wieder fit. Das heißt, so ganz doch nicht. Noch immer schmerzt das Daumengrundgelenk. "Ich muss vorsichtig sein und darf kein Risiko eingehen", meinte der Welthandballer des Jahres. Ein Risiko will er schon deshalb nicht eingehen, weil er bei der Europameisterschaft im Januar nächsten Jahres im Lande des Olympiasiegers Kroatien dabei sein will. So wird man beim heute in Frankfurt (Oder) beginnenden Supercup einen Daniel Stephan erleben, der sich sehr zurückhält. So wie gestern im Training. Da trat Stephan sichtlich kürzer.

Ohne Volker Zerbe, ohne Christian Schwarzer, ohne Bogdan Wenta, mit einem geschwächten Daniel Stephan - da dürfte es schwer werden, den Erfolg des Vorjahres zu wiederholen und damit mit den beim Supercup bereits viermal siegreichen Russen gleichzuziehen. Heiner Brand, der Bundestrainer, gibt sich dennoch optimistisch: "Wir haben unsere Chance, und die wollen wir mit Macht nutzen." Sein Optimismus gründet sich wohl auch darauf, dass Kroatien nach dem Triumph in Atlanta keine Bäume mehr ausriss und die in Ägypten als Weltmeister gekürten Schweden nicht nur auf die in Spanien spielenden vier Legionäre, sondern auch auf Staffan Olsson vom THW Kiel verzichten müssen. Ob die Skandinavier diese Schwächung verkraften können, bleibt abzuwarten.

Schweden und Kroatien sind Deutschlands Gruppengegner, spielen heute in Frankfurt (Oder) gegeneinander. In der Gruppe B messen sich Vize-Weltmeister Russland und Ex-Weltmeister Frankreich sowie Dänemark, für Spanien eingesprungen. In den beiden Staffeln spielt jeder gegen jeden. Am Sonntag bestreiten die Gruppendritten das Spiel um Platz fünf, die Zweiten das um Rang drei und die Ersten das Finale. Heute in der Frankfurter Brandenburghalle ist Deutschland noch nicht dabei. Auch nicht als Zuschauer. Promotion-Termine und abends der Besuch einer Revue im Friedrichstadtpalast stehen auf dem Programm. Heiner Brand will die Abstinenz an der Oder nicht als Geringschätzung der Konkurrenten gewertet wissen. Er glaubt, sich in Berlin besser vorbereiten zu können.

Gestern Abend bekamen Brand und sein Team beim Alba-Spiel einen Eindruck von der Atmosphäre in der Schmeling-Halle. So viele Zuschauer werden es morgen beim Duell mit den Kroaten (20.30 Uhr) an gleicher Stätte allerdings nicht sein. Bis gestern waren erst 2600 Tickets abgesetzt worden, für den Sonnabend 3000, für den Finaltag 4000. Beim Handball fasst die Schmeling-Halle 7000 Zuschauer. Übrigens: Geburtstagskinder haben am Freitag und Sonnabend mitsamt einer Begleitperson freien Eintritt.

Klaus Rocca

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