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Sport: Weltrekord schockt China

Berlin - Der Sieger starrte auf die Anzeigentafel und konnte kaum glauben, was er sah: 12,87 Sekunden, Weltrekord. „Das ist eine derart gute Zeit, das habe ich nicht erwartet“, sagte Dayron Robles.

Berlin - Der Sieger starrte auf die Anzeigentafel und konnte kaum glauben, was er sah: 12,87 Sekunden, Weltrekord. „Das ist eine derart gute Zeit, das habe ich nicht erwartet“, sagte Dayron Robles. Der Hürdensprinter aus Kuba hatte gerade beim Grand-Prix-Meeting in Ostrava, Tschechien, seinen Glanzauftritt hingelegt. Seine Bestzeit hatte er dabei um vier Hundertstelsekunden verbessert, den Weltrekord des Chinesen Liu Xiang um eine Hundertstelsekunde. „Das war ein denkwürdiger Lauf“, sagte Thomas Blaschek ehrfurchtsvoll. Der Leipziger war mit 13,49 Sekunden neue Saisonbestzeit gelaufen, er wurde Sechster.

Aber wen interessiert das? Das olympische Finale über 110 Meter Hürden, das ist jetzt das ganz große Thema. Und es wird das Topthema bei den Olympischen Spielen werden. Denn hier geht es um Ehre, um die Demonstration von Macht und Größe und um die symbolträchtigste Goldmedaille der Spiele. Liu Xiang ist der populärste Sportler Chinas, er ist das Symbol chinesischer Größe, er soll mit einer Goldmedaille den Gastgebern eine Höchstdosis an Glücksgefühl verpassen. Sein Olympiasieg ist so etwas wie ein nationaler Auftrag.

Aber dieser Olympiasieg ist jetzt in Gefahr. Dayron Robles, der 21-Jährige, ist bisher Top-Zeiten gelaufen, aber der Chinese Liu Xiang war Weltrekordler, das sicherte ihm seinen Status als Übergröße. Jetzt ist dieser Kubaner da und sagt bescheiden: „Ich weiß nicht, ob ich Liu in Peking schlagen kann.“ Natürlich kann er das, er hat es gerade bewiesen. Robles hat Chinas Sportwelt einen Schock versetzt. Tsp

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