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Sport: Wenig Spaß mit Dänen

Europa League: Ärger in Hannover nach verschenktem Sieg gegen Kopenhagen

Von Christian Otto

Hannover - Dieser von Cesar Santini getretene Ball kullerte einfach noch über die Torlinie. Es war bedenklich ruhig geworden an einem Fußballabend, an dem Hannover 96 nur wenige Sekunden zu einem erfolgreichen Ende gefehlt hatten. Die Niedersachsen mussten sich im Heimspiel der Europa League gegen den FC Kopenhagen mit einem 2:2 (1:0) begnügen. Es war ein bitteres Unentschieden, Hannovers Linksverteidiger Christian Schulz sprach sogar von „einer gefühlten Niederlage“.

Nach Toren von Christian Pander und Sergio Pinto hatte Hannover vor 43 100 Zuschauern bis zur 90. Minute noch mit 2:1 in Führung gelegen. Aber der dänische Meister ließ seinem glücklichen Treffer zum 1:1 durch Dame N'Doye auch noch den Ausgleich durch Santini folgen. Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler hatte im Grunde nur zwei Bälle am gesamten Abend auf sein Tor bekommen. Beide landeten hinter der Linie.

Pander und Pinto, ausgewiesene Spezialisten für die Defensivarbeit, hatten den Angreifern von Hannover 96 eigentlich schon die Show gestohlen. Um die zunächst erschreckend harmlosen Dänen zu bezwingen, hatte Trainer Mirko Slomka mit Mohammed Abdellaoue, Didier Ya Konan und Jan Schlaudraff gleich drei Torjäger auf einmal von Beginn an aufgeboten. Aber das erfolglose Trio musste hinterher neidisch anerkennen, dass Pander und Pinto deutlich mehr Torgefahr zu bieten hatten als Hannovers eigentliche Abteilung in Sachen Attacke.

Noch effektiver gingen aber die Dänen vor. Sie hatten in der Offensive fast nichts Zählbares zu bieten, entführten damit aber einen Punkt aus Hannover.

Hannovers Heimspiel war als Werbung in eigener Sache gedacht, weil die Niedersachsen am Sonntag in der Bundesliga den FC Bayern München empfangen. Aber ein Fehler von Kapitän Steven Cherundolo kostete gegen Kopenhagen das Erfolgserlebnis. Slomka konnte den Ausgleich kaum fassen, stand gestikulierend an der Seitenlinie. Hannovers Trainer hatte nach dem Spiel – wie fast immer – seine Fassung wiedergefunden und sagte: „Gerade international muss man über 90 Minuten seine Linie durchziehen, das haben wir nicht geschafft und fast um den Ausgleich gebettelt. Jetzt ist das eingetreten, was wir vermeiden wollten. Es bleibt sehr eng in der Gruppe.“ Nach drei von sechs Spielen liegt Hannover punktgleich mit Standard Lüttich (je fünf Punkte) auf Rang zwei, Kopenhagen hat als Dritter einen Punkt weniger. Christian Otto

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