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Das sehr gedrängte Programm der DTM ist eine neue Herausforderung für die Teams.

© dpa

Deutsche Touranwagen Masters (DTM): Weniger Stopps, mehr Go

Die Deutsche Touranwagen Masters (DTM) starten mit neuem Format in die Saison – und wirken beim Auftakt-Wochenende am Hockenheimring sofort wesentlich attraktiver.

Natürlich half am Sonntag auch der Regen ein bisschen mit – aber auf jeden Fall bekamen die Fans beim Saisonauftakt des Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) eine Menge geboten: Zwei Audi-Siege in zwei Rennen, durch Jamie Green und Mathias Ekström, vor allem aber spektakuläre Action und ein dichtgedrängtes Programm mit Motorsport vom Feinsten. Was sich schon nach dem Auftakt-Wochenende sagen lässt: Die Saison verspricht Spannung – die drei Hersteller Audi, Mercedes und BMW scheinen nicht weit von einander entfernt zu sein. Neben Audi holte auch Mercedes in den beiden Rennen drei Podiumsplätze. Am Sonntag war Mercedes-Mann Garty Paffett als Dritter hinter Ekström und dem neuen Meisterschaftsführenden Edoardo Mortara sogar der Mann des Rennens.

Im Qualifying wegen einer technischen Panne disqualifiziert, musste er aus der letzten Reihe starten, fuhr sich dann aber mit einem sensationellen Rennen und einem bei einsetzendem Regen clever getimten Boxenstopp bis auf den dritten Rang nach vorne. Noch nicht ganz an die Ergebnisse von 2014 anknüpfen konnte BMW, ein vierter Rang von Martin Tomczyk am Sonntag blieb das beste Resultat.

Das neue Format der DTM scheint aber ein voller Erfolg zu sein und hat sich schon beim Debüt auf Anhieb bewährt. Im vergangenen Jahr war immer wieder kritisiert worden, dass die DTM mit ihren verschiedenen Reifenmischungen und zwei Pflichtboxenstopps in einem Rennen zu unübersichtlich und damit auch unattraktiv geworden sei, das Zuschauerinteresse und die TV-Zahlen gingen etwas zurück.

Das DTM-Format wurde gewaltig umgekrempelt

Daraufhin hatten die Verantwortlichen für 2015 reagiert. Das DTM-Format wurde gewaltig umgekrempelt, um für mehr Spannung und Action auf der Strecke zu sorgen: Statt nur einem werden jetzt zwei Rennen pro Wochenende ausgetragen: ein Sprint am Samstag über 40 Minuten, dann ein längerer Lauf über 60 Minuten am Sonntag, dazu jeweils ein 20-minütiges Qualifying am Vormittag. Statt zweier Reifenmischungen gibt es nur noch eine, nur vier Reifensätze sind pro Fahrer für das gesamte Wochenende zugelassen, außerdem ist nur noch einen Pflicht-Stopp im Sonntagsrennen vorgeschrieben. Dafür darf der verstellbare Heckflügel jetzt dreimal pro Runde eingesetzt werden, um für mehr Überholmanöver zu sorgen.

Den Fahrern gefällt das neue System: „Wir kommen deutlich mehr zum Fahren. Und das ist ja das, was uns am meisten Spaß macht“, sagt BMW-Pilot Timo Glock. Das sehr gedrängte Programm ist eine neue Herausforderung, auch für die Teams. „Damit optimal zurecht zu kommen, ist sicher zusätzlicher Stress“, sagt Audi-DTM-Chef Dieter Gass. „Da muss wirklich alles passen, man hat keine Zeit mehr, zwischendurch noch große Simulationen zu starten. Aber es funktioniert, wir haben eine sehr gute Show für die Zuschauer bieten können.“

Auch die Fans scheinen die neue DTM wirklich zu mögen: Trotz des zeitweise schlechten Wetters kamen am gesamten Wochenende 75 000 Zuschauer an den Hockenheimring, an den Kassenhäuschen bildeten sich am Sonntagvormittag zeitweise lange Schlangen. Und die meisten wollen wiederkommen – es werde jetzt tatsächlich für das gleiche Geld wieder mehr geboten, so lautete die allgemeine Meinung bei den Fans

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