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Sport: Weniger wäre mehr

In der Theorie ist Europa immer eine Reise wert, weil zwischen Atlantik und Ural mit Gewissheit große Namen warten. Basketballer aus Madrid oder Tel Aviv, Handballer aus Barcelona oder Veszprem.

In der Theorie ist Europa immer eine Reise wert, weil zwischen Atlantik und Ural mit Gewissheit große Namen warten. Basketballer aus Madrid oder Tel Aviv, Handballer aus Barcelona oder Veszprem. Volle Hallen? Garantiert. Praktisch ist die Europapokal-Euphorie in diesen Sportarten dagegen längst nicht so ausgeprägt wie im Fußball. Weil es im Vergleich nicht ansatzweise so viel Geld zu verdienen gibt. Und weil der irrwitzige Spielplan dringend einer Reform bedarf.

Zwei Beispiele: Die Basketballer von Alba Berlin müssen in der Euroleague 24 Spiele bestreiten, bevor es im Viertelfinale mit dem K.-o.-Modus losgeht. Das Problem: Nach nunmehr 18 absolvierten Spielen hat Alba keine realistische Chance mehr auf den Einzug in die Runde der letzten acht. Trotzdem müssen die ausstehenden Spiele natürlich gespielt werden. Unter dieser Belastung leiden schnell mal die Ergebnisse in der nationalen Liga. Ähnlich sieht es im Handball aus. Dort qualifizieren sich nach zehn Vorrundenspielen pro Team 16 der 24 Teilnehmer fürs Achtelfinale. Wobei die Tabellenletzten der Vorrundengruppen so vorhersehbar sind wie die Wahlergebnisse in diktatorisch geführten Staaten. Gleiches gilt für die Prognose der Gruppensieger und Tabellenzweiten. Die Füchse Berlin benötigten nur sieben der zehn Partien für die Achtelfinal-Qualifikation.

Eine Straffung des Spielplans würde nicht nur die Teams entlasten, sondern auch den Wettbewerb aufwerten. Weniger kann auch mal mehr sein.

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