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Steph wer? Michael Jordan flog 1996 höher als Warriors-Star Curry heute. 

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Golden State Warriors vs. Chicago Bulls: Wer ist wirklich das beste NBA-Team aller Zeiten?

Die Golden State Warriors haben den Siegesrekord der Chicago Bulls von 1996 getoppt. Doch sind sie wirklich besser als Michael Jordan & Co.? Wir vergleichen die Teams.

Am Ende regnete Konfetti vom Hallendach, als hätten die Golden State Warriors die NBA-Meisterschaft gewonnen. Doch die Schilder mit der 73, die die Fans in Oakland hochhielten, verrieten es: Der Titelverteidiger hatte mit dem 73. Sieg im abschließenden 82. Saisonspiel die historische Bestmarke der Chicago Bulls noch übertroffen. Die legendäre Truppe um Michael Jordan war in der Saison 1995/96 auf 72 Siege gekommen. „Die Jagd auf den Rekord hat unseren Fokus aufrechterhalten“, sagte Warriors-Star Stephen Curry nach dem 125:104-Sieg gegen Memphis am Mittwoch (Ortszeit). „Die letzten zwei Wochen waren physisch sehr anstrengend.“ Doch jetzt beginnen erst die Play-offs, die für die Warriors am Samstag gegen Houston starten und für Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks in Oklahoma. Und schon vorab wird diskutiert, ob Golden State auf Rekordjagd zu viel Kraft gelassen hat für die zweite Meisterschaft in Folge und ob die Kalifornier wirklich so gut sind wie diese Bulls, die viele Fans und Experten für das beste Team der Ligageschichte halten. Scottie Pippen war sich zuletzt sicher, dass sein damaliges Team in einer Play-off-Serie heute gegen Golden State alle vier Spiele gewönne: „Wir würden sie sweepen“, hatte er getönt. Wir wollten es genau wissen und vergleichen beide Teams.

Steph Curry vs. Michael Jordan

Beide sind die absoluten Stars ihrer Zeit, nicht nur ihrer Teams, sondern der gesamten NBA. Als amtierende MVP-Preisträger führten sie die Liga jeweils mit gut 30 Punkten pro Spiel zum Saisonende an. Curry hat dazu gerade mit über 400 verwandelten Dreipunktewürfen in dieser Spielzeit eine Marke für die Ewigkeit aufgestellt, bisher kam niemand über 300. Mittlerweile ähneln sich sogar ihre Spielweisen: Der 28-jährige Curry lebt davon, dass er mit seinem einzigartigen Wurf aus jeder Distanz trifft. Der damals 33-jährige Jordan hatte sich nach seiner Rückkehr in die NBA neu erfunden: Aus dem Sprungwunder „Air Jordan“ war ein hervorragender Schütze geworden, der den Dreipunktewurf (43 Prozent) damals nicht viel schlechter traf als Curry heute (45 Prozent). Da Jordan nicht umsonst als bester Spieler aller Zeiten gilt und ein kompletter Athlet war, geht der Punkt an die Bulls.

Klay Thompson vs. Scottie Pippen

Beide sind die Co-Stars ihrer Teams und erzielen dennoch um die 20 Punkte pro Spiel. Der 26-Jährige Thompson profitiert wie Curry von seinem starken Distanzwurf, der athletischere Pippen war offensiv wie defensiv gefürchtet und gilt für viele bis heute als bester Small Forward der Geschichte. Auch hier Punkt für die Bulls.

Draymond Green vs. Dennis Rodman

Eines ist sicher: Das Duell würde mit einer Schlägerei enden. Beide sind die Drecksarbeiter unter dem Korb. Der exzentrische Rodman gilt als bester Rebounder der Geschichte, aber war offensiv fast unbrauchbar. Green ist vielseitiger und sogar bester Vorlagengeber der Warriors. Ihr Punkt.

Harrison Barnes vs. Ron Harper

„Unser Bulls-Team hätte in jeder Ära funktioniert“, tönt Harper bei „Spox“. Nicht sein Verdienst, der damals 32 Jahre alte Aufbauspieler war nur Rollenspieler, der 23-jährige Barnes hat da deutlich mehr Potenzial. Auch hier Punkt Golden State.

Andrew Bogut vs. Luc Longley

Das lustigste Duell, die beiden ungelenken Australier sind nicht gerade die Schokoladenseite ihrer Teams. Aber Bogut ist ein besserer Verteidiger als der schnell vergessene Longley. Punkt Warriors.

Andre Iguodala vs. Toni Kukoc

In den meisten anderen Teams wären sie die Stars, doch hier ordnen sie sich unter und kommen als sechster Mann von der Bank. Auch wenn Iguodala letzte Saison Finals-MVP war – der Kroate Kukoc war ihm offensiv überlegen. Punkt Bulls.

Steve Kerr vs. Phil Jackson

Damals war Kerr bei den Bulls der Distanzschütze vom Dienst, heute ist der 50-Jährige als Coach in Oakland auf dem Weg zur zweiten Meisterschaft. Doch bis zu den elf Titeln seines Lehrmeisters Jackson ist es noch ein weiter Weg. Punkt Bulls.

Endstand: 4:3 für die Bulls.

Aber die Ära der Warriors beginnt ja erst.

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