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© dpa

Werder Bremen: Ein Sieg der Spielfreude

Werder Bremen schafft in der Champions League ein 2:1 gegen Lazio Rom und träumt vom Achtelfinale.

Den optimistischen Ankündigungen von Werder Bremen sind in der Champions League Taten gefolgt. Nach dem gestrigen 2:1 (1:0) gegen Lazio Rom vor 36 587 Zuschauern im Weserstadion sind bei den Hanseaten sogar optimistische Töne zu vernehmen, doch noch ins Achtelfinale einzuziehen – wie schon 2005 nach dem Fehlstart mit zwei Niederlagen. Denn eines ist gewiss: Werder ist auf dem Weg zu alter Stärke und setzte den Reigen unerfreulicher Auftritte deutscher Klubs in der Champions League nicht fort. Für den Sieg sorgten beide Angreifer: Dem 1:0 von Boubacar Sanogo ließ Sturmpartner Hugo Almeida das 2:0 folgen, das 2:1 von Christian Manfredini kam zu spät.

Die Gastgeber begannen die Begegnung wie erwartet offensiv. Doch der unbequemer Gegner aus Rom gestattete Werder zunächst nur gefährliche Aktionen nach Standards. Lazio setzte vor allem auf eine geordnete Defensivtaktik, die Trainer Delio Rossi angekündigt hatte. Die Bremer Führung wussten die Gäste aber nicht zu verhindern: Der wie gewohnt spielfreudige Diego lupfte den Ball gekonnt zu Boubacar Sanogo, der das Spielgerät mit seinem linken Fuß geschickt und etwas glücklich an Marco Ballotta vorbeischob. Lazios Torwart ist mit 43 Jahren nicht nur der älteste Spieler, der je in der Champions League agierte, sondern erwies sich auch als ein Schlussmann, der nicht frei von Risiken ist. Immerhin: Gegen den frei stehenden Clemens Fritz verhinderte eben Ballotta das scheinbar sichere zweite Tor, das auch Diego mit einem spektakulären Fallrückzieher verpasste.

Das 2:0 glückte der lauf- und spielfreudigen Elf von Trainer Thomas Schaaf schließlich kurz nach der Pause: Der fleißige Clemens Fritz eroberte sich auf der rechten Seite den Ball, dessen Maßflanke verwertete der Portugiese Almeida mit seinem starken linken Fuß direkt – Ballotta war machtlos. Die Bremer wirken variantenreicher gegenüber dem ersten Saisondrittel – als sich die ersatzgeschwächte Mannschaft durch den Alltag quälte und noch vor drei Wochen eine 1:0-Führung gegen Olympiakos Piräus verschluderte.

Zwar musste Tim Wiese gegen Goran Pandev den Anschlusstreffer verhindern, ansonsten agierte die Defensive um die Innenverteidiger Naldo und Per Mertesacker weitgehend fehlerlos. Zu sorglos ging die Offensivabteilung nur mit weiteren Chancen um: Diego oder Tim Borowski zielten zu ungenau. So wurde es noch einmal spannend, als Werder-Torwart Tim Wiese einen Freistoß direkt in die Mitte faustete, Christian Manfredini sich mit einem humorlosen Abstauber zum 2:1 bedankte.

Werder wähnt sich nun gut gerüstet für die nächsten Aufgaben: Am Samstag gastiert Bremen beim FC Schalke, in nicht einmal zwei Wochen steht das Rückspiel im Römer Olympiastadion an. Es entscheidet darüber, ob die Aufholjagd Erfolg hat.

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