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Werder Bremen: Lehrstunde in Barcelona

Nach einer Lehrstunde beim FC Barcelona droht Werder Bremen das Aus in der Champions League.

Barcelona - Ohne Mithilfe durch das katalanische Star-Ensemble können die Hanseaten das Achtelfinale aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Durch das 1:3 (1:2) im Stadion Nou Camp muss Werder am 7. Dezember gegen Panathinaikos Athen im Weserstadion gewinnen und gleichzeitig auf die Mithilfe von Barca im Auswärtsspiel in Udine hoffen. Vor 45.000 Zuschauern dominierte der spanische Meister am Dienstagabend nach Belieben und kam durch Gabri (14. Minute), Ronaldinho (26.) und Hendrik Larsson (71.) zu einem verdienten Erfolg. Den Ausgleich hatte Tim Borowski per Foulelfmeter in der 22. Minute erzielt. Nationalspieler Miroslav Klose schied in der 58. Minute mit Verdacht auf Jochbeinbruch aus.

Mit der selben Formation wie beim 6:1 gegen Wolfsburg starteten die Bremer ungewohnt vorsichtig. Zwar hatte Trainer Thomas Schaaf gefordert: «Wir wollen präsenter sein als beim 0:2 im Hinspiel, den Gegner laufen lassen, mehr am Ball sein und unsere Chancen konsequent nutzen». Doch das Spiel machte das auf vier Positionen geänderte Barca. Frank Rijkaard hatte für Eto'o den Schweden Hendrik Larsson aufgeboten, der schon nach einer Minute gefährlich vor Torhüter Andreas Reinke auftauchte. Das Zuspiel kam von Ronaldinho, der seinen Ruf als derzeit besten Spieler der Welt vom Anpfiff an gerecht wurde.

«Es macht keinen Unterschied, wen Rijkaard bringt», hatte Schaaf seinen Spieler eingetrichtert. «Davon dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen.» Für Ronaldinho, den Publikumsliebling aus Brasilien, der in der kommenden Woche zu «Europas Fußballer des Jahres» gekürt werden wird, galt dies freilich auch in dieser Partie nicht. Mit einem Traumpass bereitete der 25-Jährige die Führung durch Gabri vor, das zweite Tor besorgte er per Freistoß ganz allein.

Keeper Reinke sah dabei allerdings ausgesprochen schlecht aus und machte den zarten Aufschwung nach Tim Borowskis Ausgleich gleich wieder zunichte. Johan Micoud war in den Strafraum eingedrungen und gefoult worden; den Strafstoß hatte Borowski eiskalt verwandelt. Mehr war vom besten Sturm der Bundesliga allerdings vor der Pause nicht zu vermelden. Miroslav Klose und Nelson Valdez, der den nach seiner Blinddarmoperation noch immer fehlenden Ivan Klasnic ersetzte, standen meist ganz im Schatten ihrer Gegenspieler.

Barcelona dominierte die Begegnung und spielte die Bremer Abwehr ein ums andere Mal aus. «Wir haben viel zu viel Respekt», sagte Sportdirektor Klaus Allofs, der nur zehn Minuten später eine weitere Hiobsbotschaft einstecken musste. Klose verletzte sich im Luftkampf mit Rafael Marquez und musste mit Verdacht auf Jochbeinbruch ausgewechselt werden. Für ihn kam der junge Aaron Hunt, der im Duett mit Valdez den K+K-Sturm trotz allen Einsatzes nicht gleichwertig ersetzen konnte. Da auch die mehr und mehr aufrückende Bremer Abwehr nicht fehlerlos war, eröffneten sich den nur noch verhalten stürmenden Spaniern weitere Chancen, die aber nur Larsson zu seinem zweiten Tor nutzte. (Von Michael Rossmann, dpa)

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