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Sport: Wewering jubelt in Mariendorf

Berlin - Es lohnt sich, im Buddenbrock-Rennen als Erster durchs Ziel zu fahren. Bei dem seit 1901 ausgetragenen Trabrennen gibt es insgesamt 30000 Euro zu verdienen.

Berlin - Es lohnt sich, im Buddenbrock-Rennen als Erster durchs Ziel zu fahren. Bei dem seit 1901 ausgetragenen Trabrennen gibt es insgesamt 30000 Euro zu verdienen. Kein Wunder also, dass der Mann besonders strahlte, der gestern hinter dem überlegenen Hengst Orso November im Sulky saß. Sein Pferd ist zwar erst drei Jahre alt, aber die Qualität seiner gestrigen Leistung ist zukunftsweisend. Zwei Minuten nach dem Triumph in der starken Kilometerzeit von 1:14,8 Minuten zog der zweimalige Weltmeister Heinz Wewering vor 20 000 Zuschauern auf der Trabrennbahn in Mariendorf ein äußerst zufriedenes Fazit. „Orso November hat im Rennen sehr viel Druck bekommen, aber er war jederzeit souverän und völlig Herr der Lage“, sagte Wewering.

Für den 54-jährigen Sulkyprofi aus Castrop-Rauxel war es bereits der siebente Erfolg in der Geschichte dieser Traditionsprüfung. Eine entscheidende Situation ergab sich schon auf den ersten 150 Metern des Rennens: Während Wewering mit Orso November einen fliegenden Start erwischte und sich das Gespann energisch auf den Weg an die Spitze begab, geriet der hoch gewettete Mitfavorit Silver Star aus dem Trab und wurde disqualifiziert.

Damit stand Wewerings Sieg aber noch längst nicht fest. Denn am Ausgang der Gegenseite erfolgte der Angriff des ebenfalls als chancenreich eingestuften Konkurrenten Ambassador As mit seinem Fahrer Roland Hülskath. Kopf an Kopf bogen Orso November und Ambassador As um die letzte Ecke, und für einen Moment schien das Pferd von Roland Hülskath auch im Vorteil zu sein. Doch gerade in dieser Phase bewies Wewerings Orso November zähe Widerstandskraft.

Mitte der Zielgerade musste sein Herausforderer den Preis für den Kraftakt zahlen. Genauso wie zuvor Silver Star verfiel auch Ambassador As in den verbotenen Galopp und wurde von den Stewards gemaßregelt. So ging der zweite Platz an den Hengst Ferrari mit dem Holländer Jos Oorthuijsen im Sulky, eine Länge dahinter belegte die ebenfalls von Heinz Wewering trainierte Stute Opera November mit Michael Schmid den dritten Platz. Für das Derby am 1. August hat der siegreichste Fahrer der Welt damit gleich mehrere exquisite Pferde zur Hand.

Heiko Lingk

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