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Sport: WIE GEHT’S EIGENTLICH …? … FRANZ „BULLE“ ROTH (64)

Interview: Lucas Vogelsang Herr Roth, wo erwischen wir Sie gerade? In meinem Geschäft für Sport- und Freizeitmode in Bad Wörishofen.

Interview: Lucas Vogelsang

Herr Roth, wo erwischen wir Sie gerade?

In meinem Geschäft für Sport- und Freizeitmode in Bad Wörishofen. Das habe ich gleich nach meiner aktiven Zeit eröffnet. Wir haben bald 30-Jähriges. Aber es macht mir immer noch Spaß, sonst würde ich es ja auch nicht mehr machen.

Uli Hoeneß hat als Mutti des FC Bayern vielen Ehemaligen des Klubs ein berufliches Zuhause gegeben. Wieso sind Sie nicht Teil dieser Familie an der Säbener Straße?

Es ist unglaublich, was Uli da organisiert hat. Aber ich wollte wieder in die Heimat, um mich dort mit meiner Frau selbständig zu machen. Ich habe den A-Schein gemacht, mich aber nie wirklich damit befasst, Trainer zu werden.

Sie haben drei Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen, den Weltpokal und waren in den Siebzigern Teil einer der besten Bayern-Mannschaften aller Zeiten. Wieso hat es trotzdem nur zu vier Länderspielen gereicht?

Das ist ganz leicht zu erklären. Damals haben entweder Günter Netzer oder Wolfgang Overath im Mittelfeld gespielt. Wenn Overath auf dem Platz stand, war Heinz Flohe als Wasserträger dabei und bei Netzer der Hacki Wimmer. Ich hatte halt Pech, dass wir bei Bayern keinen klassischen Zehner hatten. Bei der WM in Mexiko wäre ich aber sogar dabei gewesen, war schon eingekleidet. Doch dann habe ich mich verletzt.

Wegen Ihres körperbetonten Spiels bekamen Sie den Spitznamen „Bulle“. Derzeit fehlt bei Bayern der angeschlagene Mark van Bommel, ein ähnlicher Typ. Braucht der moderne Fußball solche Bullen noch?

So ein Leader ist immer wichtig. Einer, der keine Angst hat und auch in die Zweikämpfe geht. Der kann die anderen mitziehen. Ich habe mir das nie nehmen lassen und mein kampfbetontes Spiel durchgezogen. Egal, ob zu Hause in München oder im Bernabeu-Stadion vor 100 000. Mit van Bommel ist der FC Bayern noch stärker.

Der FC Bayern scheint sich vor dem Spiel gegen Leverkusen aus der Krise gespielt zu haben. Wo landen Ihre Bayern am Ende der Saison?

Da bin ich vermessen und sage: Wir werden Meister. Es gibt keine Krise, das war nur ein kleines Tief. Jetzt passt auch der zweite Anzug und wir werden immer besser. Der Abstand ist auch gar nicht so groß: Ich denke, wir gewinnen in Leverkusen und Dortmund verliert in Freiburg. Dann sind es nur noch neun Punkte. So einfach ist das.

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