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Sport: Wieder keine Ehrenrunde

Die Eisbären haben viele Siegchancen und verlieren doch 3:4 gegen Nürnberg

Berlin - Das Gefühl kannten sie ja schon, die Spieler der Berliner Eisbären. Schnell machten sie sich am Sonntag nach der Schlusssirene des Spieles gegen die Nürnberg Ice Tigers auf den Weg in die Kabine, denn Ehrenrunden wurden nach der 3:4 (1:1, 2:1, 0:2)-Niederlage des deutschen Eishockeymeisters gegen die Nürnberg Ice Tigers im Sportforum Hohenschönhausen von den Eisbären-Fans nicht gefordert. Eine für die Eisbären schmerzhafte Serie fand ihre Fortsetzung: Achtmal in Folge haben die Berliner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nun verloren, die Niederlagenserie hatte am 19. September begonnen – ausgerechnet in Nürnberg.

Natürlich musste Trainer Pierre Pagé nach dem 1:4 seiner Mannschaft am Freitag in Köln etwas in der Aufstellung ändern, denn einen Impuls brauchten die Eisbären angesichts ihrer Negativserie. Gestern stellte Pagé Daniar Dshunussow insTor, Youri Ziffzer musste zuschauen. Tatsächlich strahlte Dshunussow bei seinem dritten Saisoneinsatz in der DEL zwei Drittel lang Ruhe und Souveränität aus, was seine Vorderleute ein wenig zu beruhigen schien. Denn nach aufgeregtem Beginn, wildem Anrennen der Berliner auf das von Jean-Francois Labbe nicht immer souverän gehütete Nürnberger Tor hatten die Eisbären durch Steve Walker den Puck zum 1:0 ins Tor der Franken gewurschtelt. Dann aber bugsierte Cole Jarrett unabsichtlich einen von Dshunussow schon parierten Schuss ins eigene Tor. Ein Eigentor, dass es ja formal im Eishockey nicht gibt: Jame Pollock wurde also als Torschütze für Nürnberg angegeben.

Nachdem der junge Verteidiger René Kramer mit einem Fehler im eigenen Drittel das 2:1 der Nürnberger durch Shawn Carter eingeleitet hatte, schien es wieder schlecht für die Eisbären zu laufen. Doch die Berliner zeigten noch keine Nerven: es wurde weiter gerackert, was das Tor zum 2:2 durch Florian Busch zur Folge hatte. Im zweiten Nachschuss landete der Puck endlich im Tor der Franken, die danach doch erhebliche Probleme mit ihrem immer überlegener werdenden Gegner hatten und immer undisziplinierter wurden: Eine der vielen Chancen im Überzahlspiel nutzte Cole Jarrett schließlich im Mittelabschnitt zum 3:2 für die Eisbären.

Danach hatten die Berliner viele Chancen, das Spiel zu entscheiden. Doch da sie diese nicht nutzten, reichte eine Unachtsamkeit in der Abwehr, um Nürnberg wieder ins Spiel finden zu lassen: Petr Fical konnte nach 48 Spielminuten das 3:3 erzielen. Die Eisbären wirkten nun völlig indisponiert – mitten in die kollektive Berliner Verkrampfung fiel das 4:3 für die Gäste durch Brian Swanson.

Vielleicht, so glaubt Eisbären-Kapitän Steve Walker, können sich die Berliner in den nächsten beiden Spielen endlich aus ihrer Krise befreien. „Denn Augsburg und Straubing sind schlechtere Mannschaften als wir“, sagte Walker. „Gegen sie wollen wir unbedingt gewinnen.“ Das wollten die Eisbären allerdings auch gestern schon gegen die Nürnberg Ice Tigers – doch der Wille allein reichte einmal mehr nicht zum lange herbei gesehnten Sieg. Trainer Pierre Pagé sagte dennoch: „Ich habe weiter Vertrauen in die Mannschaft. Sie ist viel besser, als sie sich zur Zeit präsentiert.“

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