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Sport: Wiederholung erwünscht

Es ist absurd. Die Untersuchungen der spanischen Ermittlungsbehörden fördern immer neue Fakten über das Dopingnetzwerk um den Arzt Eufemiano Fuentes zutage, zu dessen Kunden auch Jan Ullrich und Ivan Basso gehört haben sollen.

Von Til Knipper

Es ist absurd. Die Untersuchungen der spanischen Ermittlungsbehörden fördern immer neue Fakten über das Dopingnetzwerk um den Arzt Eufemiano Fuentes zutage, zu dessen Kunden auch Jan Ullrich und Ivan Basso gehört haben sollen. Eine Analyse der bei Fuentes gefundenen Blutkonserven hat jetzt ergeben, dass diese erhöhte Mengen des Blutdopingmittels Epo enthielten. Bisher gingen die Fahnder davon aus, Fuentes sei auf Eigenblutdoping spezialisiert. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass es noch perfider sein könnte. Fuentes könnte beides kombiniert haben: erst Epo, anschließend Eigenblutdoping.

Was nützen diese Erkenntnisse der Justiz? Erst einmal gar nichts. Eine Verurteilung Fuentes’ oder eine Sperre der betroffenen Radprofis wird vorerst nicht wahrscheinlicher. In Spanien tritt ein Antidopinggesetz erst in drei Monaten in Kraft. Die Richter haben zudem untersagt, die Ermittlungsakten in sportgerichtlichen Verfahren vor Abschluss des Strafverfahrens in Spanien zu verwenden. Das ist aus rechtsstaatlichen Gründen nachvollziehbar, kann sich aber noch hinziehen.

So lange darf der dopingverseuchte Radsport aber nicht warten. Wenn die des Dopings verdächtigen Ullrich, Basso & Co. jetzt ihre Lizenzen zurückbekommen sollten, kann man nur noch auf die Organisatoren der Tour de France hoffen. Sie entscheiden selbst, wer beim wichtigsten Rennen des Jahres mitfahren darf. Ihre rigide Einstellung haben sie bereits in diesem Jahr unter Beweis gestellt, als sie alle in den Dopingskandal verwickelten Fahrer ausgeschlossen haben. Hoffentlich bleiben sie so konsequent.

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