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Da war noch alles offen. Vor ihrem Abflug nach Brasilien am 7. Juni stellte sich die Nationalelf am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen zum Gruppenfoto auf. Foto: Imago

© imago/Jan Huebner

WM 2014: Ankunft der Nationalelf: Berlin, Berlin, sie kommen nach Berlin

Am Dienstagvormittag wird die Elf auf der Fanmeile erwartet und die Hauptstadt bereitet den Helden von Rio einen weltmeisterlichen Empfang. Was alles vor dem Brandenburger Tor geplant ist – und was Feierlustige wissen sollten.

Sonntagnacht waren sie die Megastars auf den Fernsehschirmen und Videowänden, aber jetzt kommen sie live nach Berlin: die Jungs der deutschen Nationalelf, die neuen Fußball-Weltmeister. Und wer Zeit hat, wer es schafft, sich irgendwie vom Job und anderen Verpflichtungen frei zu machen, kann ihnen Dienstagvormittag am Brandenburger Tor zujubeln. Genau dort, wo Zehntausende vier Wochen lang die Spiele auf den Großbildwänden verfolgt haben.

Wann ist die Nationalelf wo?

Nach Auskunft der Flughafengesellschaft wird die Sondermaschine, eine Boeing 747 mit der Nummer LH 2014 aus Rio de Janeiro mit den Fußballern an Bord gegen 9 Uhr in Tegel erwartet. Dort werden die Treffpunkte für Medienleute und die Stellplätze für die Übertragungswagen schon kurz nach 4 Uhr früh geöffnet. Wenn die deutsche Elf gelandet ist, soll sie per Bus sofort zur Fanmeile gebracht werden, wo sie etwa ab 10.30 Uhr erwartet wird. Den letzten Teil der Strecke ab Alt-Moabit (Rahel-Hirsch-Straße, Kapelle Ufer) legen die Weltmeister in einem offenen Truck zurück. Auf der Route über die Reinhardtstraße, Luisenstraße und Marschallbrücke zum Pariser Platz kann man also auch einen Blick auf die Fußballstars werfen.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird die Elf auf der Bühne am Brandenburger Tor im Namen des Landes Berlin begrüßen, danach tragen sich die Spieler ins Goldene Buch der Stadt ein. Nach der Begrüßungsparty am Brandenburger Tor geht’s nach Auskunft des Deutschen Fußballbundes (DFB) für die Mannschaft gleich wieder zurück in Richtung Flughafen Tegel – und von dort weiter in die Heimatorte der Spieler.

Wie wird die Fanmeile vorbereitet?

Auf der Berliner Fanmeile laufen die Vorbereitungen für den Auftritt der deutschen Nationalmannschaft. Für den etwa einstündigen Empfang des Teams am Dienstagvormittag wurde die Hauptbühne vor dem Brandenburger Tor am Montag um einen 30 Meter langen Laufsteg erweitert, der über den Platz des 18. März und durch die Menge der versammelten Fans führen wird. Gegenüber der Hauptbühne hängt seit Montag ein großes Transparent an einer Tribüne: „Danke Jungs. Weltmeister 2014“.

Was ist zur Begrüßung geplant?

Das Programm wird bereits um 8 Uhr morgens starten, ähnlich wie auch schon beim Endspiel. Als musikalische Einheizer angekündigt sind die Höhner und Andreas Bourani, der dem Turnier mit seinem Song „Auf uns“ eine Hymne verpasst hat. Wer die vierte deutsche Weltmeistermannschaft mit eigenen Augen vor dem Brandenburger Tor sehen will, sollte spätestens um 9 Uhr vor Ort sein. Der Andrang wird vermutlich riesengroß sein. Möglicherweise werden irgendwann die Zugänge gesperrt. Das Wetter soll übrigens besser werden, sogar Sonnenschein ist endlich wieder angesagt.

Wie komme ich hin?

Am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Die Bahn verstärkt den S-Bahn-Verkehr der Linie S25, als Ersatz für die zwischen Zoo und Friedrichstraße gesperrte Stadtbahn werden extralange Regionalzüge bereitstehen. Außerdem sind die Buslinien 100, 200, M85 und TXL oder die Anreise über den Bahnhof Potsdamer Platz zu empfehlen, da der U-Bahnhof Brandenburger Tor wegen Überfüllung wahrscheinlich rasch gesperrt sein wird.

Wie komme ich rein?

Zur Fanmeile kommt man über verschiedene Eingänge: Straße des 17. Juni zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Großer Stern; Yitzhak-Rabin-Straße, Höhe John-Foster-Dulles-Allee; Brandenburger Tor 1, Ebertstraße aus Richtung Dorotheenstraße, Höhe Simsonweg sowie über den Zugang Brandenburger Tor 2, Ebertstraße aus Richtung Behrenstraße, Höhe Ahornsteig.

Was nimmt man besser nicht mit?

Die Sicherheitsvorkehrungen sind relativ streng. Der Veranstalter führt auf einer Liste die Gegenstände auf, die man nicht auf die Fanmeile mitnehmen darf. Vor allem sollte man darauf achten, dass Glasflaschen verboten sind. Pro Person sind lediglich 0,5 Liter Getränke in Plastikflaschen erlaubt, alkoholische Getränke jedoch nicht. Essens- und Getränkestände sind genügend vorhanden. Hunde müssen leider draußen bleiben, auch Feuerwerkskörper sind untersagt.

Wie ist die Meile gesichert?

Vor allem mit einem Zaun. Und mit vielen hundert privaten Wachleuten, die Veranstalter Willy Kausch engagiert hat. Wie bei Fußballspielen ist dessen Veranstaltungsagentur für die Sicherheit zuständig. Die Polizei schreitet erst bei Straftaten oder im Notfall ein, zum Beispiel bei einer Evakuierung des Geländes. Auch Feuerwehr und Rettungsdienste sind auf das Großereignis auf der Straße des 17. Juni gut vorbereitet. Seit der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 wurde das Sicherheitskonzept zusätzlich verfeinert.

Halten die Mobilfunknetze das aus?

Wenn tausende Fans gleichzeitig mit ihren Mobilgeräten fotografieren und filmen, ist das für die Netze eine gewaltige Belastung. Während des Finales kam nicht jeder immer gleich durch, aber die Telekom sieht sich auch ohne besondere Vorkehrungen gewappnet: „Wir haben da so viel Ausrüstung stehen, dass wir nichts verstärken müssen“, sagt T-Mobile-Sprecher Georg von Wagner. In Zahlen: 50 bis 60 Funkzellen stünden im nahen Umkreis der Fanmeile. Für wie viele gleichzeitige Verbindungen das reicht, ist nicht konkret zu beziffern, zumal Gespräche deutlich weniger datenintensiv sind als das Hochladen von Fotos und Videos.

Die technisch bedingte Regel, dass viele gleichzeitige Nutzer das Übertragungstempo bremsen, lässt sich nicht außer Kraft setzen, aber – je nach Handymodell – umgehen: Von Wagner rät dazu, das Handy nach Möglichkeit von der 3G-Standardeinstellung auf 2G (für Gespräche) oder 4G (für Fotos und Videos) umzuschalten. Außerdem sei es gut möglich, dass die Verbindungsstärke für Mobilgeräte manchmal binnen wenigen Sekunden schwanke, also nach einem Durchhänger schnell wieder besser werde.

Bis wann wird die Fanmeile abgebaut?

Nach Auskunft der Berliner Verkehrsinfozentrale soll die Straße des 17. Juni im Abschnitt zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor ab Sonnabendfrüh wieder für Autos und Radler frei sein. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die vielen Buden, Bühnen und alles andere Mobiliar erst mal wieder abgebaut.

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