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WM 2022: Stille Nacht auf der Fanmeile

Dominik Bardow freut sich auf die Fußball-WM 2022 an Weihnachten

Fifa-Präsident Sepp Blatter will die Fußball-WM 2022 in Katar nun doch im Winter abhalten. Das widerspricht zwar den Bewerbungsregeln, aber die Regeln macht und ändert die Fifa, wie Blatter richtig bemerkt, immer noch selbst. Außerdem wäre eine Verlegung höchst konsequent.

Denn Blatter hatte jüngst noch betont, dass die Fifa neue Märkte erschließen wolle. Und mit einer WM im Winter erschlösse die Fifa – endlich – den Weihnachtsmarkt. Das ist für den Sommerveranstalter ein lukratives Terrain, denn der Winter ist fußballtechnisch noch weitgehend unerschlossenes Land.

Während das Sponsorenfeld bei Sommerartikeln weitgehend abgegrast ist, sind die Möglichkeiten im Winter unbegrenzt: Bisher gibt es weder einen offiziellen Glühweinanbieter der Fifa noch einen Wollsockenausrüster mit WM-Logo.

Die Fans in Deutschland würden ein Wintermärchen erleben. Man stelle sich vor: Weihnachtsmärkte gehen nahtlos in Fanmeilen über. Eine einzige Feiermeile zöge sich durch ganz Berlin: Glühweinstände reihen sich an Flachbildschirme, auf denen Uruguay gegen Ghana läuft, aus den Lautsprechern rieselt „Stille Nacht“ auf der Vuvuzela, Xavier Naidoo sänge: Dieser Weg wird ein weißer sein. An Heiligabend gäbe es Public Weihnachting, beim WM-Finale an Silvester ein Feuerwerk, das spart Kosten.

Die WM als Weihnachtsmarkt – ein verwegener, genialer Plan. Scheitern könnte er nur am Transport der Fanmassen. Doch die Berliner S-Bahn versichert: Der Winternotfahrplan 2022 wird rechtzeitig fertig. Seite 20

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