zum Hauptinhalt

WM-Euphorie: Weiter Ansturm auf Fan-Partys

Viele tausende Fans sind auch am Sonntag auf die WM-Partys in ganz Deutschland geströmt.

Berlin - Vor allem an den Spielorten Nürnberg, München und Leipzig feierten die Schlachtenbummler aus aller Welt friedlich den Auftritt ihrer Mannschaften. Mit gleich zwei Partien stand Bayern im Mittelpunkt. Beim Spiel Japan gegen Kroatien in Nürnberg (0:0) sowie der Partie Australien gegen Brasilien in München gab es nach Polizeiangaben kaum Störungen. In Leipzig, wo am Abend Frankreich und Südkorea aufeinander treffen sollten, war die Lage ebenfalls ruhig.

Vor dem Münchner WM-Stadion bot sich ein farbenfrohes, von gelb und blau bestimmtes Bild. Die Stimmung war fröhlich und friedllich. Einige australische Fans trugen als Erkennungsmerkmal aufblasbare Plastik-Kängurus auf ihren Schultern. Dutzende Fußballbegeisterte suchten mit Schildern kurzfristig noch Tickets - und wurden auf dem Schwarzmarkt nach Angaben von Beobachtern wohl auch fündig.

Tausende von Fans der Brasilianer und Australier hatten bereits in der Nacht zum Sonntag ausgelassen und ohne größere Zwischenfälle gefeiert und viele am Morgen im Dom um himmlischen Beistand gebetet. Die Fans seien einfach «gut drauf», sagte ein Polizeisprecher. Nur eine handgreifliche Auseinandersetzung registrierten die Beamten zwischen einem 37-jährigen Brasilianer und einem 29 Jahre alten Australier, der daraufhin im Krankenhaus behandelt wurde.

In Nürnberg ging der dritte WM-Spieltag mit einem torlosen unentscheiden zwischen Japan und Kroatien ohne Probleme über die Bühne. Stadtsprecher Siegfried Zelnhefer beschrieb die Lage rund um das Spiel als «entspannt, heiter und ruhig». Die blau gekleideten japanischen Fans und die Kroaten in ihren rot-karierten Trikots strömten bunt gemischt zum Franken-Stadion und zum Fan-Fest auf dem Volksfestplatz. Auf der Videowand verfolgten dort rund 10.000 Fußball-Fans das Spiel. Insgesamt hatte das Fan-Fest bis zum Sonntag schon 150.000 Besucher gezählt, im Münchner Olympiapark waren es weit mehr als 300.000.

Tausende Fans aus Frankreich und Südkorea feierten sich am Sonntag in der Leipziger Innenstadt für das WM-Gruppenspiel am Abend (21.00 Uhr) warm. Die Anhänger der «Equipe Tricolore» zogen durch die Straßen und skandierten ihren Stadionschlachtruf «Allez les Bleus!». Die Organisatoren des Fan-Fests auf dem Augustusplatz erwarteten 8000 Franzosen, die im Laufe des Nachmittags anreisten. Die 15.000 Anhänger aus Südkorea waren größtenteils früher in die Stadt gekommen. Sie trafen sich auf der «Fußballmeile Gottschedstraße», wo zu jedem Spieltag das Fußballfest im Zeichen der Gastnationen steht.

Leipzig steht an diesem Mittwoch eine Bewährungsprobe bevor: «Das WM-Spiel Iran gegen Angola hat die höchste Sicherheitsstufe», sagte Innenminister Albrecht Buttolo (CDU). Hintergrund sind zwei angemeldete Demonstrationen gegen das iranische Regime. Im Internet wurden Aufrufe der rechtsextremen NPD für Aufmärsche in der Stadt veröffentlicht. Eine offizielle Anmeldung gibt es nach Behördenangaben aber nicht. Die Polizei stockt ihre Kräfte an dem Tag auf 1800 bis 2000 Beamte auf, sagte Sachsens Polizeipräsident Klaus Fleischmann. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false