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WM-Nominierung: Mikitenko wieder vorne

Marathonläuferin Irina Mikitenko gehört zu den ersten Sportlern, die der Deutsche Leichtathletik-Verband für die WM im August in Berlin nominiert hat.

Berlin - Die am längsten unterwegs sind, sind jetzt die Ersten im Ziel. Für die Weltmeisterschaften im August in Berlin hat der Deutsche Leichtathletik-Verband am Dienstag seine ersten Athleten nominiert, es sind die mit der größten Puste, Marathonläufer und Geher. Die haben im Frühling schon ihre ersten wichtigen Wettbewerbe auf der Straße hinter sich gebracht, während für andere Leichtathleten die Saison unter freiem Himmel erst in diesen Tagen beginnt. Unter den Nominierten findet sich auch die erste Medaillenkandidatin: Irina Mikitenko, die zweifache Siegerin des London-Marathons.

Neben Mikitenko sollen im Marathon Sabrina Mockenhaupt, Melanie Kraus, Susanne Hahn und Luminita Zaituc laufen, Mockenhaupt startet möglicherweise auch über 10 000 Meter. Ersatzläuferin im Marathon ist Ulrike Maisch. Die Marathonläufer tragen innerhalb der WM einen Mannschafts-Weltcup aus. Die schnellsten drei jeder startenden Nation kommen dabei in die Wertung.

Auch bei den Männern hat der Verband seine Startplätze im Marathon vergeben, an André Pollmächer, Falk Cierpinski, Martin Beckmann, Stefan Koch und Tobias Sauter. Beim Gehen sind dagegen bisher nur eine deutsche Athletin und ein deutscher Athlet nominiert. Es sind Sabine Krantz und André Höhne, der für den SC Charlottenburg startet. Höhne war bei der WM in Osaka 2007 kurz vor dem Ziel mit Hitzschlag zusammengebrochen, 2005 bei der WM in Helsinki hatte er Platz vier über 20 Kilometer belegt. In Berlin möchte er beide Distanzen angehen, die 20 Kilometer und die 50 Kilometer.

Ein anderer Leichtathlet kann sich dagegen nicht mehr aussuchen, wo er läuft. Der britische Sprinter Dwain Chambers ist auch nach Ende seiner zweijährigen Dopingsperre nicht gerne gesehen. Beim Istaf am 14. Juni im Olympiastadion, der Generalprobe für die WM, wird er ebenfalls nicht laufen dürfen. Istaf-Geschäftsführer Gerhard Janetzky hatte zwar noch vor einigen Wochen in einem Tagesspiegel-Interview eine Einladung an Chambers gerechtfertigt: „Ich finde, dass es kein Startverbot für Athleten geben darf. Mir geht es um Gleichbehandlung.“ Doch dieses Prinzip wollte Janetzky nicht gegen alle Widerstände verteidigen. Die Vereinigung Euro-Meetings hatte sich schließlich gegen einen Start des Hallen-Europameisters ausgesprochen. „Man sollte solidarisch sein mit den anderen Meetings, das ist demokratisch“, sagte Janetzky nun.

Bei einer Umfrage auf unserer Internetseite Tagesspiegel.de hatten sich gut 70 Prozent gegen einen Start von Dopingsündern wie Chambers ausgesprochen. „Es geht kaum einer für einen so unsympathischen Athleten auf die Barrikaden, für einen reumütigen wäre es leichter gewesen“, sagte Janetzky. Dennoch werde er sich bei der nächsten Versammlung der Euro-Meetings im Herbst für eine Starterlaubnis von ehemals gedopten Sportlern einsetzen.

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