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Sport: Wo noch das Herz entscheidet

Italien wechselt die Trainer aus: Donadoni muss ohne Abfindung gehen, für ihn kehrt Lippi zurück

Rom - Arrivederci Roberto Donadoni, Benvenuto Marcello Lippi. Der vorhersehbare Wechsel an der Spitze der italienischen Fußball-Nationalmannschaft ist vollzogen. Der Fußballverband (FIGC) trennte sich am Donnerstag in Rom von Nationaltrainer Donadoni – ohne eine Abfindung zu zahlen. Donadoni war mit den „Azzurri“ bei der EM bereits im Viertelfinale nach Elfmeterschießen an Spanien gescheitert. Für ihn kehrt Weltmeister-Trainer Lippi zurück. Der 60-Jährige wird am Dienstag offiziell vorgestellt.

Donadoni fehlte vom ersten Tag an der Rückhalt bei den Tifosi, den Medien und dem Verband. Gerade auch FIGC-Präsident Giancarlo Abete galt stets als Anhänger Lippis. Und als Lippi seinen Rücktritt nach dem WM-Triumph von Berlin schnell bereute, hatte Abete Lippis Comeback stets im Hinterkopf.

Dass Donadoni ohne Abfindung geht, hat seinen tieferen Grund. Auf eigenen Wunsch habe er den Vertrag vor der EM nochmals anpassen lassen, sagte Abete. Demnach wäre sein Vertrag beim Erreichen des EM-Halbfinals automatisch bis 2010 verlängert worden, beim vorherigen Aus konnte er jedoch ohne jegliche Abfindung aufgelöst werden. Die ehedem vereinbarte Abfindung von 900 000 Euro ist damit hinfällig. Abete sagte zum Abschied, Donadoni habe das Team „engagiert und kompetent“ geführt.

Einen freiwilligen Rücktritt hatte Donadoni abgelehnt und Stolz bewiesen: „Wer mich nicht mehr als Nationaltrainer haben will, von dem verlange ich nichts“, sagte der 44-Jährige, der in seinen 23 Spielen zu 13 Siegen kam.

Nun soll Lippi mit Italien bei der WM 2010 in Südafrika die Titelverteidigung in Angriff nehmen. Für den Trainer eine Herzensangelegenheit. Dabei begnügt sich Lippi angeblich mit einem für ihn lächerlichen Jahresgehalt von 1,2 Millionen Euro. Das ist die Summe, die bislang auch Donadoni erhalten hat. Tsp/dpa

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