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Edin Dzeko

© dpa

Wolfsburg-Rostock: 89 Minuten Wartezeit

Wolfsburg siegt spät 1:0 gegen Rostock. Es traf der Tabellenzwölfte auf den Tabellenvierzehnten. So war auch über weite Strecken das Niveau des Spiels: Kraft kam klar vor Kunst.

Von Karsten Doneck, dpa

„Hurra, hurra – die Rostocker sind da“, riefen die mitgereisten Fans des FC Hansa schon 20 Minuten vor Beginn. Ohne schlechtes Gewissen hätte der Anhang des gastgebenden VfL Wolfsburg in diese Sprechchöre mit einstimmen können, weil dieser Gegner freudvolle Erinnerungen weckt. Die Wolfsburger haben Rostock in den letzten sechs Heimspielen jedes Mal besiegt, dabei nur zwei Gegentore zugelassen. Gestern hielt diese Serie. Durch ein spätes Tor des Bosniers Edin Dzeko gewannen die Wolfsburger 1:0 (0:0) und feierten damit ihren ersten Heimsieg der neuen Saison. Für den Aufsteiger aus Rostock endete damit die zwar kleine, aber dennoch imposante Serie von drei Siegen in Folge.

Es traf der Tabellenzwölfte auf den Tabellenvierzehnten. So war auch über weite Strecken das Niveau des Spiels: Kraft kam klar vor Kunst. Lediglich der Brasilianer Grafite im VfL-Angriff setzte mit seinen Dribblings und seinem schnellem Antritt einige Akzente der feineren Art. Wolfsburgs Spielmacher Marcelinho bemühte sich redlich, Linie in die Aktionen des VfL zu bringen, aber die kompakte Rostocker Deckung hatte den Brasilianer jederzeit wachsam im Auge.

Der FC Hansa versteckte sich nicht

Trotzdem stand Marcelinho ganz dicht vor seinem zweiten Saisontor. Genau genommen war er davon nur elf Meter entfernt. Schiedsrichter Herbert Fandel hatte nach Intervention seines Assistenten Mike Pickel auf Strafstoß entschieden. Dem Rostocker Orestes sollte ein Handspiel im eigenen Strafraum unterlaufen sein – eine umstrittene Entscheidung. Marcelinho übernahm die Ausführung des Elfmeters, aber Hansa-Torwart Stefan Wächter, dessen Bundesligatauglichkeit nicht erst in der jüngsten Vergangenheit schon mal angezweifelt wurde, hechtete den Ball aus der Ecke.

Der FC Hansa versteckte sich nicht. Aber in Richtung Offensive haperte es zumeist mit der Passgenauigkeit. Dennoch hatte Sebastian Hähnge nach einer halben Stunde nach einer Linksflanke von Christian Rahn die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an VfL-Torwart Simon Jentzsch. Rostocks Stürmer-Hoffnung Victor Agali wurde nach einer Stunde von Trainer Frank Pagelsdorf ausgewechselt. Agali wirkte schon zu diesem Zeitpunkt reichlich ermattet. Ohnehin richteten die Gäste fortan ihr Hauptaugenmerk auf die Abwehr, was gegen einfallslose Wolfsburger auch kein allzu großes Problem darstellte. Stefan Wächter, der Torwart, erlebte einen recht unaufgeregten Nachmittag. Der gehaltene Elfmeter hätte ihn zum Helden der 90 Minuten machen können. Doch der eingewechselte Vlad Munteanu bediente den ebenfalls eingewechselten Dzeko, der Wächter keine Chance ließ.

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