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Maria Scharapowa bei einem Turnier kurz vor ihrer Sperre.

© Lynn Bo Bo/dpa

WTA-Turnier in Stuttgart: Maria Scharapowa kehrt nach Dopingsperre zurück

Nach der Einnahme eines verbotenen Herzmedikaments war die ehemalige Tennis-Weltranglistenerste 15 Monate gesperrt. In Stuttgart darf Scharapowa dank einer umstrittenen Wildcard starten.

Ihr Comeback ist das Thema des Turniers und sorgt für reichlich Wirbel. Mit Maria Scharapowa kehrt eine der berühmtesten Sportlerinnen der Welt auf die Tennis-Bühne zurück. Beim Sandplatzturnier in Stuttgart trifft die frühere Nummer eins am Mittwoch (18.30 Uhr/Sport1) in der ersten Runde auf Roberta Vinci aus Italien.

Anfang März 2016 hatte Scharapowa eine Pressekonferenz angesetzt. Als viele schon mit ihrem Rücktritt rechneten, räumte die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin ein, bei den Australian Open positiv auf das Herzmedikament Meldonium getestet worden zu sein. Sie gab an, das Mittel seit Jahren genommen zu haben. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte den Wirkstoff auf die seit 1. Januar 2016 gültige Liste der verbotenen Substanzen gesetzt. Über die neuen Richtlinien hatte sich Scharapowa nicht informiert. Sie wurde für zwei Jahre gesperrt. Nach ihrem Einspruch reduzierte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre auf 15 Monate.

Der 26. April 2017 ist der erste Tag, an dem Scharapowa wieder bei einem Turnier antreten darf. In den ersten Tagen durfte sie die offizielle Anlage nicht betreten. Sie trainierte in der Halle des SV Sillenbuch 1892. Ihr erstes Match haben die Organisatoren extra auf Mittwoch gelegt. Ohne eine Weltranglistenposition ist die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin auf eine Wildcard angewiesen.

Die Vergabe ist nicht unumstritten. Der Weltstar aus Russland hat in Stuttgart 2012, 2013 und 2014 gewonnen, gilt als Zuschauermagnet und ist Marken-Botschafter des Sponsors. „Wir haben uns für Maria entschieden, weil wir glauben, dass sie es verdient und wir die richtige Entscheidung getroffen haben“, sagte Turnierdirektor Markus Günthardt. Die Wildcard hätte auch an Julia Görges gehen können.

„Es ist eine merkwürdige Situation für alle“, sagte die deutsche Nummer eins Angelique Kerber vor allem dazu, dass Scharapowa sich erst am Mittwoch blicken lassen darf. Die Weltranglisten-Fünfte Simona Halep lehnt es generell ab, Sportler nach Dopingfällen zu fördern. „Ich kann nicht unterstützen, was der Turnierdirektor entschieden hat“, sagte die Rumänin zur Wildcard-Vergabe. Die tschechische US-Open-Finalistin Karolina Pliskova hatte nichts einzuwenden: „Wenn Serena (Williams) jetzt raus ist, braucht das Tennis definitiv einen Star wie sie.“ (dpa)

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