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Sport: Wüstenrot statt Wüstensand

Thomas Häßler wechselt in die Bundesliga – von Österreich

Salzburg hat neben Wolfgang Amadeus Mozart einen neuen Helden. „Icke, wir freuen uns, dass Du da bist!!!“, prangt in dicken Lettern auf der Internetseite. Der österreichische Bundesligist SV Wüstenrot Salzburg feiert die Verpflichtung des deutschen Welt- und Europameisters Thomas Häßler.

Recht ungewöhnlich, dass ein deutscher Profi in Österreich begeistert empfangen wird. In den 90er Jahren hatte „Die Piefke-Saga“ großen Erfolg, ein Film über Deutsche Urlauber in Österreich, die als arrogante Schnösel verhöhnt wurden. Im Gegenzug werden Österreicher in deutschen Boulevardzeitungen gerne als Dösis (doofe Österreicher) bezeichnet. Doch Fussball verbindet. Häßler jedenfalls ist glücklich. „Ich freue mich tierisch, hier zu sein“, sagt er. Schließlich sei Salzburg eine tolle Stadt und sportlich eine reizvolle Aufgabe.

Die Verpflichtung von Häßler ist wichtig für den Uefa-Cup-Teilnehmer SV Wüstenrot Salzburg. Die ersten sechs Spiele in der Liga verlor der Verein, Salzburg ist Tabellenletzter. Dies war der schlechteste Saisonstart seit 1959. Häßler soll helfen, den Abstieg zu verhindern.

Nachdem der TSV 1860 München diese Saison Häßlers Vertrag nicht mehr verlängert hat, gab es viele Gerüchte über einen Wechsel. Zuletzt wurde über ein Engagement im Wüstenstaat Katar und beim Bundesligisten FC Hansa Rostock spekuliert. Da es ausschließlich bei Vermutungen blieb, rechneten viele mit dem Karrierende des Spielmachers. Häßler selbst betonte jedoch immer, dass er noch mindestens eine Saison spielen wolle. „Schließlich bin ich noch fit.“ Den Beweis will er jetzt in Salzburg antreten.

„Ich freue mich riesig. Ich war noch nie Trainer eines Welt- und Europameisters“, sagt Lars Söndergaard. Der Übungsleiter vom SV Salzburg hat nun endlich auch mal einen Helden.

Tobias Erlemann

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