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© dpa

Wütende Jungfans: Hoffenheim sieht die Fäuste von 15-Jährigen

Die Hoffenheimer Fans lassen nach der Niederlage gegen den 1. FC Köln Spieler und Trainer ihren Frust spüren. Nun schaltet sich Mäzen Dietmar Hopp ein. Ist Ralf Rangnicks Zukunft beim einstigen Musterklub gefährdet?

Mäzen Dietmar Hopp stürmte wütend in die Kabine und nahm sich die Mannschaft zur Brust. „Mich hat erschreckt, was wir in diesem Jahr in Hoffenheim erlebt haben“, sagte er anschließend, „das heute war der Tiefpunkt, was die Einstellung und das Unvermögen vor dem Tor betrifft.“ Offenbar ist die heile Fußball-Welt bei der TSG Hoffenheim nach dem 0:2 (0:0) gegen den 1. FC Köln endgültig zerbrochen. Vor 26 950 Zuschauern schoss Adam Matuschyk die Kölner mit zwei Treffern zum verdienten Sieg.

Die Hoffenheimer Spieler hatten wie auch der Trainer schon während des Spiels den Frust der Fans zu spüren bekommen. „Rangnick raus“ und „Scheiß Millionäre“ schallte es durch die Rhein-Neckar-Arena. „Es ist schwer, wenn man von 15-Jährigen die Fäuste gezeigt bekommt“, sagte Abwehrspieler Christian Eichner. Der harte Kern der Hoffenheimer Anhänger blockierte eine Stunde nach dem Abpfiff die Stadionausfahrt des Mannschaftsbusses und konnte erst durch Trainer Ralf Rangnick beruhigt werden. „Warum soll es in Hoffenheim anders sein als in anderen Stadien?“, sagte der ratlos wirkende Rangnick, „wir können nicht erwarten, dass wir für unsere Leistung gefeiert werden.“

Die Hoffenheimer boten eine erschreckend schwache Vorstellung. „Wenn die Fans das Gefühl haben, dass die Mannschaft nicht das Äußerste herausholt, dann sind sie zu recht sauer – und das Gefühl kann man haben“, sagte Hopp. Zuvor hatte er den Spielern in der Kabine die Meinung gesagt. „Er hat uns gefragt, was mit uns passiert ist, er war enttäuscht und traurig“, berichtete der verletzte Torhüter Timo Hildebrand. Trotz der Talfahrt hält der Verein an Rangnick fest. „Wir müssen aus dem Potenzial, was wir haben, das Optimum herausholen – mit Ralf Rangnick“, sagte Hopp. „Wir haben keine Trainerdiskussion bei uns“, sagte auch Geschäftsführer Jan Schindelmeiser. Für die Zukunft sieht er allerdings schwarz, sollte der Abwärtstrend nicht gestoppt werden können. „Ich sehe die Gefahr, dass etwas wegbricht von dem, was wir hier aufgebaut haben“, sagte er, „es geht ein Stück weit Sympathie und Reputation verloren.“ (dpa)

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