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Sport: Wunderbares Wagnis

Friedhard Teuffel gratuliert Dieter Hoeneß zum ersten Saisonsieg

Es muss passen, hat Dieter Hoeneß gesagt, als er sich auf die Suche nach einem neuen Trainer gemacht hat. Aber das Gute ist, dass vieles nun gar nicht passt. Lucien Favre ist mit der Bundesliga bisher kaum in Berührung gekommen, seine Muttersprache ist nicht Deutsch, sondern Französisch, und wie zu hören ist, hat er auch noch seine ganz eigenen Vorstellungen.

Lucien Favre nach Berlin zu holen, ist also ein Wagnis – aber ein wunderbares. Denn nach dieser Saison, in der Herthas Spiel manchmal genauso ansehnlich war wie Fußball in der großen Pause auf dem Schulhof, ist Sehnsucht aufgekommen nach etwas ganz anderem, nach Stil und Schönheit. Favre eilt der Ruf voraus, ein charmanter Fußball-Ästhet zu sein.

Die Verpflichtung von Favre ist daher der erste Saisonsieg von Hertha BSC, und Dieter Hoeneß kann sich zugute halten, dabei auch noch das entscheidende Tor geschossen zu haben. Der ehemalige Stürmer hat schließlich bei den Verhandlungen mit Favre das getan, was er im Fußball am besten kann: angreifen. Mit seinem Vorstoß nach Zürich, ins Feld des Gegners, hat er Favre offenbar von seinen Absichten überzeugt.

Hoeneß bringt sich oft im Übermaß für seinen Verein ein, und diesmal hat gerade dies den Ausschlag für den Erfolg gegeben. Sein Verhandlungssieg ist umso bemerkenswerter, weil Hoeneß nun jemand verpflichtet hat, der ihm voll und ganz gewachsen ist. Einen erfolgreichen Trainer, der auch ein erfolgreicher Spieler war. Hertha hat seinen Wunschtrainer bekommen, es fehlt nur noch die Erfüllung im Spiel.

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