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Sport: Wurstsalat gegen Currywurst

Karlsruhes Basketballer geben heute ihr Debüt in Berlin

Berlin. Die Basketballer von Bundesligaaufsteiger Iceline Karlsruhe sind keine Kandidaten auf irgendeinen Titel in dieser Saison - aber wenn das außergewöhnlichste Hobby prämiert würde, hätten sie gute Chancen auf einen Preis. „Pfälzischer Wurstsalat“ nämlich ist eines der Hobbys von Rouven Roessler, wie er auf der Homepage seines Klubs verrät. Der 23-jährige A2-Nationalspieler ist der Mann, von dem die Karlsruher Erfolgsaussichten heute in ihrem ersten Bundesligaspiel beim Deutschen Meister Alba Berlin (15 Uhr) abhängen. Anfang November machte Roessler beim Sieg gegen die Frankfurt Skyliners 32 Punkte. Ein Erfolg, der das Team beflügelte – die letzten beiden Spiele in Hagen und gegen Gießen wurden gewonnen. Die Karlsruher, die gar keine Karlsruher sind, sonder ein slowakisch-kamerunisch-französisch-kroatisch-deutsches-amerikanisch-tschechisches Ensemble, haben sich auf Tabellenplatz zwölf hochgearbeitet. Damit stehen sie keineswegs auf einem Abstiegsrang, wie es die Experten hervorgesagt hatten. Aber Unklarheit über die Spielstärke herrscht auch im Team selbst. So reichen die Antworten auf die Frage nach dem Saisonziel bei den Spielern von Klassenerhalt über die Play-offs bis hin zum Titel.

Eine Antwort lautet schlicht „Fun“ – Spaß haben will der französische Mannschaftskapitän Narcisse Ewodo, der mit Pau-Orthez schon zweimal Meister war und 1999 ins Viertelfinale der Europaliga vorstieß. Bisher dürfte er sein Ziel erreicht haben: der Flügelspieler, der in den vergangenen beiden Jahren in der Bundesliga bei Bamberg und Ludwigsburg spielte, kommt auf durchschnittlich 19,6 Punkte pro Spiel.

Karlsruhe sei nicht im Vorübergehen zu schlagen, warnt denn auch Alba Berlins Vizepräsident Marco Baldi. Alba hat in dieser Saison zwar drei von acht Spielen verloren, ist in eigener Halle aber noch ungeschlagen. Doch wie man ein Spiel selbst nach deutlicher Führung noch verliert, wenn man nicht bis zum Ende konzentriert ist, erlebten die Berliner am vergangenen Wochenende in Leverkusen. Dass es heute nicht so weit kommt, sollen auch die angeschlagenen Spieler Mithat Demirel und Stefano Garris bewirken, „die auf jeden Fall spielen werden, auch wenn sie noch nicht hundert Prozent geben können“, sagt Manager Carsten Kerner. Ausfallen wird hingegen erneut der verletzte Szymon Szewczyk.

Sollte der Aufsteiger gegen die Berliner Stars doch gewinnen, könnten auch mutige Fans zumindest ein kleines Geschäft machen: Beim Wettanbieter betandwin.de liegt die Quote für einen Sieg der Gäste bei 5,40, die für einen Alba-Erfolg bei 1,08. Wird es nichts mit einem Sieg, dann hat Rouen Roessler, der Mann mit dem Faible für Pfälzischen Wurstsalat, die Chance, sich ein neues Hobby zuzulegen: Er kann es ja mal mit einer Berliner Currywurst probieren.

Helen Ruwald

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