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Felix Magath

© dpa

Zoff mit DFB geht weiter: Magath will Strafe nicht zahlen

Felix Magath sieht gar nicht ein, die vom DFB verhängte Strafe von 10.000 Euro wegen Schiedsrichterbeleidigung zu zahlen. Das wiederum bringt die Ordnungshüter beim Deutschen Fußball-Bund auf die Palme.

Nur zwei Wochen nach dem versöhnlichen Schiedsrichter-Gipfel droht der Streit zwischen Felix Magath und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu eskalieren. Der Trainer des Bundesligisten VfL Wolfsburg will die wegen Schiedsrichterbeleidigung gegen ihn verhängte Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro nicht bezahlen und hat sich damit den massiven Unmut des Verbandes zugezogen. "Er bagatellisiert die massive Beleidigung des Schiedsrichters, will die Strafe nicht akzeptieren und macht Stimmung gegen die Schiedsrichter. Dies werden wir nicht hinnehmen", sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch und drohte: "Felix Magath ist gerade dabei, sich mit den DFB-Rechtsorganen anzulegen."

"Ihre Spielleitung ist unter aller Sau"

Magath war am 22. November in der Halbzeitpause der Partie gegen den VfB Stuttgart (4:1) von Schiedsrichter Helmut Fleischer auf die Tribüne verbannt worden. Laut Koch hat Magath den Unparteiischen mit den Worten "Ihre Spielleitung ist unter aller Sau" beleidigt. Das Sportgericht hatte den Wolfsburger Coach daher am vergangenen Freitag zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert.

Magath fügte sich jedoch nicht und legte gegen das Urteil Einspruch ein. Voraussichtlich in der nächsten Woche wird der Fall mündlich verhandelt. "Ich bin doch schon bestraft worden, indem ich in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf der Bank sitzen durfte. Warum soll ich dann ein zweites Mal bestraft werden und 10.000 Euro zahlen?", sagte Magath den "Wolfsburger Nachrichten".

Der lammfromme Magath

"Ich habe 13 Jahre als Trainer nichts gemacht, jede Fehlentscheidung der Schiedsrichter fromm wie ein Lamm akzeptiert. Und jetzt greifen sie beim DFB eine einzige Entscheidung raus. Das halte ich für völlig verfehlt", kritisierte Magath den Verband. Der beim DFB für Rechtsfragen und das Schiedsrichterwesen zuständige Koch sieht das anders: "Ich habe keinerlei Verständnis für Felix Magath, der jetzt sein Verhalten auch noch schönzureden trachtet und eine sportgerichtliche Ahndung nicht akzeptieren möchte."

Die von Magath gewählte Wortwahl gegenüber dem Schiedsrichter sei in hohem Maße respektlos und werde seiner besonderen Verantwortung als führender Repräsentant des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer nicht gerecht. "Wir haben viel Verständnis für gelegentliche emotionale Ausbrüche und reagieren deshalb auch bei ersten Vorkommnissen sehr zurückhaltend mit Strafen. Schiedsrichter sind aber kein "Freiwild", begründete Koch die verhängte Geldstrafe.

Zuletzt hatte Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp wegen heftiger Kritik am Unparteiischen im Spiel beim Hamburger SV (1:2) 12.000 Euro zahlen müssen. "Jürgen Klopp hat ein gutes Beispiel abgegeben, indem er sich zu seinem Fehlverhalten bekannt, die vom DFB-Sportgericht verhängte Strafe klaglos akzeptiert und für die Zukunft Besserung gelobt hat", so Koch. (mbo/dpa)

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