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Sport: Zu seriös zum Pokern

Werder beklagt seine Verluste

Bremen. Das schlimmste Bremer Szenario sieht so aus: Der FC Schalke 04 kauft Ailton und Mladen Krstajic schon im Winter aus ihren zum Saisonende auslaufenden Verträgen heraus; dann geht auch Johan Micoud am Ende der Serie nach Gelsenkirchen, obwohl sein Vertrag noch bis 2005 läuft. Alles trauen die Bremer Schalkes Manager Rudi Assauer zu, der selbst früher für Werder gespielt hatte und als Manager für den Verein tätig war. „Es braucht nur jemand mit dem Geldkoffer am Stadion vorzufahren, schon ist wieder ein Leistungsträger weg“, sagte Werders Sportdirektor Klaus Allofs.

Am Donnerstagnachmittag entspannte sich die Lage etwas. Keinen Moment denke das Präsidium daran, sich vor der neuen Saison von den Spielern zu trennen, war die Botschaft vom SV Werder. Und bei Micoud gaben die Schalker Entwarnung – an ihm seien sie nur in der vergangenen Saison interessiert gewesen. Was aber nicht heißt, dass sie sich nicht später noch einmal um ihn bemühen werden. Der Franzose indes kritisierte die Bremer Angebote an seine beiden Kollegen und klagte, der Klub habe nicht alles versucht: „Will Werder Erster oder Zehnter werden?“ Ailton hielt eine eigene Pressekonferenz ab und sagte, Werder habe ihm nicht das geboten, was er wert sei. Mit Assauer sei er nach einer halben Stunde einig gewesen. Das ist kein Wunder bei dem Angebot – vier Millionen Euro soll er im Jahr verdienen.

Es ist unmöglich für den seriös geführten SV Werder, im Schalker Gehaltspoker mitzubieten. Alle Vorwürfe an Allofs, nicht alles probiert zu haben, gehen ins Leere. Allofs ist so weit gegangen, dass schon Mitglieder des Aufsichtsrats murrten. Rückendeckung gab es dagegen von Präsident Jürgen L. Born und vom Vorstandschef Klaus-Dieter Fischer. Beide schätzen die Arbeit des Sportdirektors, beide stehen für die Werder-Tradition: Es wird kein Euro ausgegeben, den man nicht hat.

Werder Bremen spielt mit Ailton heute um 19.15 Uhr im Stadion An der Alten Försterei gegen den 1. FC Union.

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