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Duell der Ellbogen. Marco Höger (links) mit Arsenals Lukas Podolski. Foto: dapd

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Sport: Zu unentschieden

Schalke holt gegen Arsenal einen 0:2-Rückstand auf, stellt aber nach dem 2:2 alle Bemühungen ein.

Gelsenkirchen - Am Ende konnten sich die Spieler des FC Schalke 04 doch zu verhaltenem Jubel durchringen. Das 2:2 (1:2) gegen den FC Arsenal im Gruppenspiel der Champions League hatten sie sich hart erkämpft, am Ende wurden sie für ihren großen Einsatz belohnt. Gleichzeitig dürften die Gelsenkirchener aber auch eine gehörige Portion Ärger und Enttäuschung empfunden haben. Denn durch ihre groben Fehler hatten sie das Team von Trainer Arsène Wenger erst ins Spiel gebracht. Den Aufwand, den sie betreiben mussten, um diese Partie noch zu drehen war enorm. Immerhin haben die Schalker mit diesem Punktgewinn weiterhin gute Aussichten auf das Achtelfinale. Im Heimspiel gegen Olympiakos Piräus haben sie einen weiteren Matchball, sich vorzeitig zu qualifizieren.

Trainer Huub Stevens hatte nach alter Trainersitte der Mannschaft das Vertrauen geschenkt, die ihn bei der Bundesliga-Niederlage in Hoffenheim so enttäuscht hatte. Die Schalker Profis sollten die Chance zur Wiedergutmachung erhalten und das Negativerlebnis mit einer konzentrierten Leistung in Abwehr und Angriff vergessen machen. Und die psychologische Variante des Trainers schien ihren Zweck zunächst zu erfüllen. Die Schalker wirkten selbstbewusst und beherrschten die Partie in der Anfangsphase, wieder einmal erspielten sie sich gute Möglichkeiten. Aber erneut vermochten es weder Christian Fuchs noch Ibrahim Affelay und auch nicht Benedikt Höwedes, den Ball im Tor der Engländer unterzubringen. Arsenal nahm in der ersten Viertelstunde so gut wie nicht am Spiel teil – bis die Schalker eine Einladung aussprachen. Nach einem versuchten sowohl Roman Neustädter als auch Joel Matip an den Ball zu kommen. Nach diesem Missverständnis lag die Kugel allerdings vor den Füßen von Theo Walcott, der nach einer weiteren missratenen Abwehraktion durch Benedikt Höwedes noch zur Führung einzuschieben brauchte. Dieser überraschende Rückstand hinterließ unangenehme Spuren bei den Schalker Spielern. Die Leichtigkeit war plötzlich dahin, das bis dahin sichere Passspiel wurde zunehmend fehlerhaft. Das sollte sich in der Folge rächen.

Arsenal nutzte den Schock der Schalker rigoros aus. Nach einer Hereingabe von Lukas Podoldski, der Marco Höger auf der linken Seite stehen ließ, verwandelte Olivier Giroud vollkommen freistehend per Kopf zum 2:0. In der Folge dauerte es lange, bis die Schalker wieder mehr Ruhe in ihre Aktionen bekamen und ihre große Nervosität ablegen konnten. Viele der 54142 Zuschauer in der Arena reagierten zunehmend genervt und machten ihrer Unzufriedenheit Luft.

Für die zu diesem Zeitpunkt ohnehin geringe innere Stabilität des Teams war das nicht eben hilfreich. Allerdings fanden die Schalker urplötzlich doch wieder zurück ins Spiel. Mit dem Halbzeitpfiff verwandelte Klaas-Jan Huntelaar ein Zuspiel von Lewis Holtby zum 1:2. Dieser Treffer sollte verloren geglaubte Energie zurückbringen. Die Schalker legten nun ihre Beklemmungen ab und diktierten erneut das Spiel. Allein ihre Chancenverwertung blieb ungenügend. Huntelaar etwa scheiterte nach einem Alleingang an Torhüter Vito Mannone. Die Mannschaft von Huub Stevens rannte immer wieder an und verwickelte die Engländer in eine Abwehrschlacht, die sie mehrfach mit viel Geschick, aber auch Glück überstanden. Walcott rettete gegen Jermaine Jones auf der Torlinie, Roman Neustädters Schuss aus kurzer Distanz wurde gerade noch abgeblockt. Doch als die kollektive Verzweiflung über die vergebenen Tormöglichkeiten im Stadion nahezu ihren Höhepunkt erreicht hatte, sorgte Jefferson Farfan für die Schalker Erlösung. Der Peruaner traf zum 2:2. In der Endphase der Begegnung waren die Schalker zwar das aktivere Team, aber letztlich waren beide Mannschaften mit dem Ergebnis zufrieden. Jörg Strohschein

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