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Die Provinz Hatay ist besonders schwer betroffen.

© IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Murat Kocabas

Zugunsten der Opfer des Erdbebens: Spendenlauf am Maybachufer in Berlin

Schülerinnen und Schüler wollen auf die verheerende Lage nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien aufmerksam machen. Dafür gibt es am Wochenende einen Spendenlauf.

Es war ein Erlebnis, das die ganze Welt erschütterte. Als im Februar die Nachricht des schweren Erdbebens in der Türkei und Syrien die Welt erreichte, waren die Schlagzeilen gefüllt. Das Beben zählte zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Mehr als 52.000 Menschen fielen ihm zum Opfer, über Hunderttausend wurden verletzt.

Anschließend folgte ein typisches Phänomen: Weniger als vier Monate später ist die Präsenz über die Situation vor Ort gesunken. Doch das Erdbeben ist noch lange nicht verarbeitet oder vergessen. Die Lage ist gravierend und viele Überlebende leiden weiterhin.

In Neukölln soll am Pfingstsonntag deshalb ein Zeichen gesetzt werden. Mit einem Spendenlauf wollen der Rixdorfer SV und die Hermann-Boddin-Grundschule als Veranstalter Gelder sammeln und diese über gemeinnützige Vereine und Organisationen direkt an die betroffenen Gebiete spenden.

Das Thema beschäftigte sie Schüler:innen stark

Unter dem Motto „Beweg dich und mach dabei was Gutes“ findet nach intensiver Planung am Sonntag nun endlich der Lauf statt. Ab 10 Uhr geht es an der Sportanlage am Maybachufer (Pflügerstrasse 42-46, 12045) mit den Kinderläufen los. Anschließend starten ab 12 Uhr die Erwachsenenläufe, die zwischen 15-45 Minuten andauern. Die Anmeldung ist online sowie vor Ort möglich. Gespendet wird direkt nach dem Lauf vor Ort in Bar oder über die Spendenplattform Betterplace.

Der Lauf führt entlang des Maybachufers.

© imago images/Hoch Zwei Stock/Angerer/Henning Angerer via www.imago-images.de

Die Motivation, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, sei unmittelbar nach den schweren Erdbeben entstanden, erzählt Miles Sehmrau, Hauptorganisator des Spendenlaufs. Als Sportlehrer an der Hermann-Boddin-Grundschule und Jugendtrainer beim Rixdorfer SV beobachtete er, dass viele „seiner Kids“ selbst von der Katastrophe betroffen waren und das Thema sie in der Schule und auf dem Fußballplatz stark beschäftigte. Also kam Sehmrau mit seinen Schüler:innen und Spieler:innen ins Gespräch. Einige wollten etwas unternehmen. „Die Kids kamen auf mich zu und fragten mich: Herr Miles, wie können wir den Leuten helfen?“

Das Thema beschäftigte die Schülerinnen und Schüler stark.

© Miles Sehmrau

So entstand gemeinsam mit den Kindern die Idee des Spendenlaufs. Einerseits um sich für einen guten Zweck sportlich zu betätigen, andererseits um die Möglichkeit zu nutzen, möglichst viele Menschen im Kiez zu erreichen und die teils verlorene Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.

„Ich bin sehr dankbar für solche Projekte, weil sie den Fokus wieder auf die Katastrophe lenken, von der kein Mensch mehr redet,“ sagt Hiba Albassir, Projektmanagerin des gemeinnützigen Vereins SyrienHilfe, der in Damaskus, dem Libanon, der Türkei und im Nordwesten Syriens präsent ist. Der Verein konzentriert sich auf das Sammeln von Sachspenden, sowie medizinische Geräte und Schuleinrichtungen.

Auch der Bildungsbereich ist betroffen

Als Hilfsorganisation haben sie bereits ihre laufenden Projekte vor Ort. Ein zusätzliches Budget für plötzliche Katastrophen wie dem schweren Erdbeben existiere nicht, sagt Albassir. „In diesem Bereich sind wir seit Februar auf die Unterstützung von außen angewiesen. Projekte wie der Spendenlauf am Sonntag ermöglichen unserem Verein die Unterstützung der Betroffenen.“

Da auch der Bildungsbereich in vielen Gebieten Schaden genommen hat, sind es vor allem Schulen und Schüler:innen, die über Spenden unterstützt und finanziert werden.

Auch in Deutschland wurden Spenden gesammelt, wie hier im Februar in Berlin-Moabit.

© imago/Stefan Zeitz/imago/Stefan Zeitz

Gemeinsam mit drei weiteren dezentral arbeitenden Vereinen (Heya Sor, Alevitische Gemeinde Berlin, KiGA) ist der Verein SyrienHilfe am Sonntag auch mit einem Infostand in Neukölln vertreten. Für Essen und Getränke wird vor Ort gesorgt sein. Alle Spenden gehen direkt in den Lauf.

Berliner:innen, die am Sonntag noch nichts vorhaben, heißen Miles und seine Kids herzlichst willkommen. Wer am Lauf teilnehmen möchte oder das Projekt unterstützen will, findet alle Infos dazu hier.

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