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Wohin mit dem Ding? Nach Dortmund, denn da gehört sie diesmal hin.

© dpa/Bernd Thissen

Zum Meisterschaftsfinale in der Bundesliga: Die Schale muss nach Wuppertal!

Die Meisterschaftsschale kann in der Fußball-Bundesliga am Sonnabend nur in Dortmund übergeben werden. Die Bayern würden im Falle des Sieges nur eine Kopie bekommen. Dabei gäbe es noch eine andere Variante.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Wo ist die Schale am Sonnabend? Die Frage, gestellt in der großen Redaktionskonferenz am Morgen, wird von der Sportredaktion mit müdem Lächeln beantwortet. „In Dortmund natürlich“. Und was, wenn die Bayern dann doch das Recht erspielen, sie in die Hände zu bekommen? „Dann kriegen die eine Kopie, so wie immer.“

Das stimmt nicht so ganz. Tatsächlich ist das Original der Meisterschale auch diesmal beim Spiel des Klubs mit besseren Aussichten auf den Titel, also bei Borussia Dortmund. Allerdings gibt es erst seit 1971 das Prozedere, dass auch eine Kopie unterwegs ist. Schon zur Premiere lohnte sich das, 1971 wurde am letzten Spieltag in Frankfurt die Kopie an Borussia Mönchengladbach überreicht. Das Original wurde in Duisburg nicht ausgepackt, der MSV hatte den FC Bayern 2:0 geschlagen, die Münchner hatten den Titel zum Saisonfinale verspielt.

Es waren sogar schon mal zwei Kopien unterwegs, 1992 war das Original in Rostock (für Frankfurt), die Duplikate in Leverkusen (für Stuttgart) und Duisburg (für Dortmund). Meister Stuttgart bekam also eine Kopie überreicht.  Schalke hätte sich im Jahr 2001 übrigens gern mit der Kopie zufriedengeben und sie hatten im Parkstadion auch schon fast alle Finger an der falschen Schale. Bis dann der FC Bayern doch noch beim HSV ausglich und in Hamburg das Original überreicht kam.

So oft ist die Kopie übrigens gar nicht am Start. Inklusive dieser Saison fiel die Entscheidung über den Titel in der Fußball-Bundesliga erst 25 Mal am letzten Spieltag. Meistens also weiß die Schale, wo die Reise hingeht.

Da diesmal die Spielstätten der Entscheidungen, Dortmund spielt daheim gegen Mainz, Bayern in Köln, mit nur 91 Kilometern nicht weit auseinanderliegen, wäre aber auch eine neue Variante möglich. Wuppertal liegt mittig, mit der Regionalbahn sind es circa 40 Minuten in beide Richtungen. Warum nicht die Schale am Hauptbahnhof in Wuppertal parken und dann etwa in der 60. Spielminute dahinfahren, wo der Titel wahrscheinlich hinkommt. Es wäre auch die umweltfreundliche Variante, es wäre mit dem 49-Euro-Ticket bestreitbar und die Schale ist mit elf Kilo kein Sperrgepäck.  

Okay, lassen wir das. Zwar fallen Regionalbahnen seltener aus als ICE-Züge, aber wenn doch, dann will niemand sagen müssen: Das Ding ist noch in Wuppertal. Nein, sie wird in Dortmund sein. Und aller Wahrscheinlichkeit auch dortbleiben. Bis der BVB dann seine Kopie für den Trophäenschrank erhält.

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