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Sport: Zurück im Fokus

Nach seiner Verletzungspause gelingen Füchse-Rechtsaußen Markus Richwien die ersten Treffer in der laufenden Bundesliga-Saison

Berlin - Sieben Tore in einem Bundesligaspiel – das war Markus Richwien zuletzt im März gegen die Rhein-Neckar Löwen gelungen. Beim jüngsten 33:26–Sieg gegen den TuS N-Lübbecke war der Füchse-Rechtsaußen mit eben jener Ausbeute sogar erfolgreichster Werfer bei den Berlinern. „Geht doch“, sagte der 26-Jährige nach dem Spiel. „Für mich war es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass ich es noch drauf habe.“ Ganz so selbstverständlich waren Richwiens erste Tore in der laufenden Bundesligasaison nämlich doch nicht. Denn die Schmerzen im Kniebereich sind nach wie vor groß. Der Linkshänder, der in seiner Karriere oft von Verletzungen zurückgeworfen wurde, plagt sich mit Schmerzen an seiner Patellasehne herum. „Ich weiß nach einigen Untersuchungen nur, dass nichts kaputtgehen kann“, sagte er. „Aber nach einem Spiel ist es schon recht heftig.“

Markus Richwien lässt sich von Rückschlägen dieser Art aber nicht von seinen Zielen abbringen. „Ich bin immer wieder aufgestanden, weil ich an mich glaube“, sagt er. Gegen Lübbecke demonstrierte er, wie er diese Haltung in einem Spiel umsetzt. Sein erster Wurf, „den ich zu früh mit der falschen Entscheidung abgeschlossen habe“, stellte den Gästetorhüter vor keine Probleme. Die folgenden Würfe versenkte Richwien allerdings, selbst aus spitzen Winkeln. Mit dem zurückgewonnenen Selbstbewusstsein klappte es dann auch mit seiner Spezialaktion, dem verzögerten Sprungwurf aus der zweiten Reihe. Zum fünften Saisonsieg, der die Füchse wieder auf den zweiten Tabellenplatz klettern ließ, trug Richwien damit entscheidend bei.

Seine Teamkollegen dürften also realisiert haben, dass sich Anspiele auf den Rechtsaußen lohnen. Mit dem jungen, aufstrebenden Johannes Sellin befindet sich Markus Richwien „in einem gesunden Konkurrenzkampf, der beide weiterbringt“. Richwien, der im sechsten Jahr für die Füchse spielt, hat allen anderen inzwischen etwas voraus: Er warf das erste Champions-League-Tor der Klub-Geschichte (beim 31:31 in Tschechow). „Vielleicht war es das Signal, dass es jetzt wieder richtig aufwärts geht“, sagt Richwien. Er denkt dabei auch an die Nationalmannschaft, für die er fünfmal gespielt hat. Nach der Partie der Füchse in Magdeburg habe ihn Bundestrainer Martin Heuberger gefragt, wie es mit der Verletzung aussehe, berichtet Richwien. „Auch das hat mir Mut gemacht, dass ich noch in seinem Fokus bin.“ Da der nächste Auftritt in der Champions League gegen polnischen Meister Kielce am Sonntag (17.30 Uhr/Max-Schmeling-Halle) live auf „Eurosport“ übertragen wird, bietet sich für Richwien die nächste Chance, sich ins Gespräch zu bringen – bei den Füchsen und im Nationalteam. Hartmut Moheit

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