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FC Union St Pauli

© dpa

Zweite Liga: 1. FC Union verliert 0:3 bei St. Pauli

Union unterliegt den Hamburgern mit 0:3 und verhilft dem Gegner so zu einem Aufstiegsplatz. Die nun fünftplazierten Berliner verpassten den Anschluss nach oben.

Der Stadionsprecher des FC St. Pauli fand vor dem Fußball-Zweitligaspiel gegen den 1. FC Union sehr nette Worte für die Gäste. „Erstmals findet bei uns ein Spiel ohne Haupttribüne statt. Die Nummer eins von Berlin ist herzlich willkommen auf der Baustelle.“ Obwohl Hertha BSC ja noch eine Spielklasse höher als Union kickt, könnte dieses Lob die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus ein bisschen eingelullt haben. Schon nach 39 Minuten lag der 1. FC Union mit 0:3 hinten. Am Ende zeigte die elektronische Anzeigetafel im Millerntor-Stadion dasselbe Resultat an.

„Ich will das Spiel eigentlich nur in eine Offensiv- und eine Defensivleistung unterteilen. Offensiv hatten wir einige Chancen“, sagte Neuhaus. „Was Anlass zur Sorge gibt, ist unsere Defensivleistung. Mit unserer Naivität und Blauäugigkeit kann man in der Zweiten Bundesliga nicht bestehen.“ Neuhaus verlor zum ersten Mal in seiner Zeit als Union-Coach drei Mal hintereinander. Im November mussten sich die Köpenicker zuvor schon dem Karlsruher SC (2:3) und dem 1. FC Kaiserslautern (0:2) geschlagen geben.

Verletzungssorgen bei Union

Die Berliner waren mit großen Besetzungssorgen angereist. Vor allem im Angriff mangelte es an Alternativen. John Jairo Mosquera fällt wegen einer Stauchung und Kapselverletzung am rechten Kniegelenk bis zur Winterpause aus. Karim Benyamina musste kurzfristig auf die Fahrt zum FC St. Pauli wegen einer Blessur am rechten Oberschenkel verzichten. Da Nachwuchsstürmer Steven Jahn für den Kader offensichtlich nicht gut genug war und Shergo Biran nach überstandener Schulterverletzung erstmals wieder auf der Bank saß, ruhten die Hoffnungen vor allem auf Kenan Sahin.

Der frühere Düsseldorfer mimte zu Spielbeginn praktisch die einzige Spitze, wobei ihn laut Sportchef Christian Beeck vor allem die Mittelfeldspieler Marco Gebhardt und Hüzeyfe Dogan in vorderster Front unterstützen sollten. Dazu bot sich vor allem in der ersten halben Stunde aber kaum Gelegenheit, obwohl der Berliner Torsten Mattuschka per Freistoß den ersten Torschuss im Duell der beiden Kultvereine abgab.

Erste gefährliche Aktion bringt die Führung

Doch die Hamburger gingen schon beim ersten Ausflug in den gegnerischen Strafraum durch Marius Ebbers nach neun Minuten mit 1:0 in Führung. Das war das Signal für eine Druckphase, die der Aufstiegsanwärter FC St. Pauli auch noch mit dem 2:0 durch Jan-Philipp Kalla (38.) und das 3:0 durch Max Kruse (38.) krönte.

„Die sind übertrieben gesagt vier Mal vor das Tor gekommen und es steht 3:0. Wenn wir ein Gegentor bekommen, sieht es bei uns hinten aus wie Kraut und Rüben“, ärgerte sich Mittelfeldspieler Torsten Mattuschka. „Aber es geht weiter. Wir haben ja nicht irgendwo, sondern bei St. Pauli gespielt.“ Zur zweiten Halbzeit kamen die von 1900 Union-Fans angefeuerten Gäste viel früher als die Akteure des FC St. Pauli auf den Rasen. Trainer Uwe Neuhaus versuchte zudem mit der Einwechslung von Christoph Menz für den verunsicherten Christian Stuff ein Zeichen zu setzen. Und in der Tat, die Köpenicker wirkten nach der Pause viel engagierter. Doch bei Gelegenheiten von Kenan Sahin, Daniel Göhlert und Björn Brunnemann wollte der Anschlusstreffer nicht gelingen.“

„Wir haben jetzt mal drei Spiele hintereinander verloren. Das ist etwas Neues für uns. Gegen Cottbus am Freitag muss jeder sein wie Frittenfett“, fordete Torsten Mattuschka. „Dann müssen wir endlich mal wieder das spielen, was wir können.“

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