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© dpa

Zweite Liga: Union siegt 1:0 gegen Hansa Rostock

Mit ihrem Sieg sichern sich die Köpenicker für zumindest eine Nacht wieder die Spitzenposition der Zweitliga-Tabelle.

Von Katrin Schulze

17 500 Menschen hatten offensichtlich viel Glück. Sie wurden am gestrigen Abend mit einigen neidvollen Blicken bedacht. Rund um das Stadion An der Alten Försterei wollte so mancher Fußballfan noch Tickets für die bereits ausverkaufte Partie zwischen dem 1. FC Union und Hansa Rostock ergattern. Doch die meisten Suchenden mit den handbemalten Pappkartons, auf denen in dicken schwarzen Lettern „Suche Karten“ verzeichnet war, blieben verzweifelt zurück. Kaum einer wollte sich das Spiel entgehen lassen. Was die glücklichen Karteninhaber dann geboten bekamen, dürfte den Großteil von ihnen fröhlich gestimmt haben: Union gewann 1:0 (1:0) und kletterte damit zumindest für eine Nacht wieder an die Tabellenspitze der Zweiten Liga.

Die großen Begehrlichkeiten für einen Platz in der Alten Försterei könnten auch der Rarität der Begegnung geschuldet gewesen sein - schließlich hatten sich Hansa und Union mehr als 20 Jahre lang nicht mehr in einem Pflichtspiel gegenübergestanden. Dass anstelle von den möglichen 19 000 Zuschauern trotzdem nur 17 500 Plätze besetzt waren, lag an den verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Die Nickeligkeiten der Delegationen aus Berlin und Rostock blieben aber nicht nur auf den Zuschauerrängen weitgehend aus, auch die Akteure auf dem Platz hielten sich meistens vornehm mit Fouls zurück. Vielmehr unterhielten sie das Publikum mit einer ansehnlichen Vorstellung, bei der ein Team spielerisch ein wenig besser aufgelegt war.

Von Beginn an präsentierten sich die Berliner einen Tick schneller und cleverer als die Gäste. „Wir konnten uns einige gefährliche Aktionen herausarbeiten“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus. Und das, obwohl seine Mannschaft dazu auf ein einfaches Mittel zurückgriff: hohe Bälle in den Strafraum. Vor allem Unions hochgeschossener Angreifer John-Jairo Mosquera schaffte es so oft genug, Hansas Abwehr zu verwirren. Nach gut 30 Spielminuten sollte er für sein munteres Auftreten belohnt werden: Nach einer Flanke von Torsten Mattuschka setzte Hüzeyfe Dogan den Ball nur an den Pfosten - und überließ Mosquera im Nachschuss das Glückgefühl eines Torschützen.

Auch danach probierten sich die Köpenicker ausgiebig in der Disziplin Zielschießen, doch entweder die Latte oder Rostocks Torhüter Alexander Walke vermiesten es ihnen. „Wir hätten das 2:0 nachlegen müssen“, sagte Union-Verteidiger Christian Stuff. „So aber war die Führung immer in Gefahr.“ Die Rostocker wollten nämlich noch mal zeigen, dass sie auch etwas von Torgefahr verstehen. Und wie: Erst platzierte Bastian Oczipka den Ball nur an Pfosten, danach vergab Fin Bartels aus kürzester Distanz –  Hansa blieb erfolglos. Womöglich auch, weil der einsetzenden Starkregen zunehmend die Regie in Köpenick übernahm.

Vielleicht waren einige Ticketsucher in Anbetracht der Wetterlage danach sogar froh, keine Karte für dieses Spiel erstanden zu haben.

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