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Die Berliner bejubeln das 1:0 durch Paul Thomik (M.).

© dpa

Zweite Liga: Union siegt zum Rückrundenstart

Spielfreude dank Lauftraining: Nach einer komplizierten Winterpause zeigt der 1. FC Union zum Rückrundenstart gegen Aachen das beste Spiel der Saison und siegt 2:1.

Berlin - Ungläubig lief Peter Hyballa nach der ersten Halbzeit in Richtung Kabine. Immer wieder schüttelte der Trainer von Alemannia Aachen den Kopf. Hyballa schien nicht glauben zu können, wie chancenlos seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten im Stadion An der Alten Försterei gewesen war. An den Kräfteverhältnissen änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Mit einer beeindruckenden Leistung gewann der 1. FC Union hoch verdient mit 2:1 (1:0) gegen Alemannia Aachen.

Hyballas Überraschung kam nicht von ungefähr. Es war vorher kaum zu erwarten, dass der 1. FC Union einen so eindrucksvollen Start in die Rückrunde hinlegen würde. Die Vorbereitung war nicht ganz einfach, im winterlichen Berlin hatte Trainer Uwe Neuhaus seine Spieler immer wieder mit Laufeinheiten malträtiert. Neuhaus blieb auch nichts anderes übrig, Schnee und Eis hatten die Trainingsplätze lange unbespielbar gemacht. Die laufintensive Zeit löste bei den Spielern offenbar eine zuvor selten da gewesene Spielfreude aus. Einmal am Ball, gaben sie ihn nur noch selten her.

Vor allem die Offensive der Berliner sprühte vor Elan. Acht Minuten waren gespielt, da schlug Paul Thomik eine scharfe Flanke auf John Jairo Mosquera, doch der anschließende Kopfball des Kolumbianers touchierte nur die Torlatte. Kurz zuvor war Mosquera im Strafraum der Aachener zu Fall gebracht worden, doch die souveräne Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus entschied in der unübersichtlichen Situation nicht auf Elfmeter.

Union hatte an diesem Abend auch gar keine fremde Hilfe nötig. Von der ersten Minute an drückten die Köpenicker Aachen in die eigene Hälfte. „Das war eine beeindruckende Anfangsphase meiner Mannschaft“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus. Seine Mannschaft erspielte sich zu Beginn eine Fülle von Chancen, doch im Abschluss fehlte die letzte Präzision. Erst als Paul Thomik von der linken Seite in die Mitte zog und den Ball aus sechzehn Meter über Aachens Schlussmann David Hohs ins Tor schoss, konnten die 12 347 Zuschauer zum ersten Mal jubeln. Union machte weiter Druck, aber John Jairo Mosquera und Paul Thomik konnten die Führung nicht ausbauen. Der offensive Mittelfeldspieler Thomik war an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt und zeigte eine ganz starke Leistung. Thomiks Pendant auf der linken Seite, Michael Parensen, stand ihm in kaum etwas nach. „Union war immer einen Schritt schneller“, sagte Aachens Trainer Hyballa. „Wir sind dagegen nie ins Spiel gekommen.“ Auf dem tiefen, aufgeweichten Platz hatten die Gäste sichtlich Probleme, ihr gewohntes Kombinationsspiel aufzuziehen. Lediglich Manuel Junglas kam einmal gefährlich vor das Berliner Tor. Bei Union lief der Ball dagegen wie im Trainingsspiel durch die eigenen Reihen. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit ein oder zwei Tore mehr schießen müssen“, sagte Kapitän Torsten Mattuschka über den einzigen Makel im Spiel der Berliner.

Union hatte vor der Pause ein hohes Tempo vorgelegt, umso überraschender war es, dass die Mannschaft auch im zweiten Durchgang kaum abfiel. Mosquera und sein Sturmpartner Halil Savran, der den erkrankten Karim Benyamina gut vertrat, hätten bereits frühzeitig das Spiel entscheiden können. Es dauerte aber bis zur 62. Minute, ehe Mosquera mit einem Schuss aus kurzer Distanz das entscheidende 2:0 erzielte. Es war Mosqueras dritter Saisontreffer.

Anschließend ließ es Union etwas ruhiger angehen, kam aber durch Peitz und den eingewechselten Santi Kolk noch zu weiteren großen Möglichkeiten. Union hätte längst mit drei oder vier Toren führen müssen. In der Nachspielzeit sorgte Aachens Marco Höger per Elfmeter noch für den Anschlusstreffer und verdarb damit Unions Torhüter Jan Glinker zumindest kurzzeitig die Laune. Es sollte der einzige Ärger für Union bleiben.

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